Mercedes in den USA: Der Feind in meinem Bett

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team2214100578
Lewis Hamilton41-497695
Nico Rosberg-21238242

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Ein weiterer Doppelsieg - und möglichst keine Kollision der beiden Piloten im Kampf um die WM
  • Wolff: "Wir müssen sicherstellen, dass der Zweikampf Mann gegen Mann und hoffentlich auch Rad an Rad auf der Rennstrecke ausgetragen wird."

Die Strecke in Austin verlangt den Boliden alle denkbaren Fähigkeiten ab. Für die Silberpfeil-Piloten, die eindeutig in den komplettesten Autos des Feldes sitzen, kann es an diesem Wochenende daher nur einen Gegner geben: Den eigenen Teamkollegen. Sowohl in Sachen Technik als auch in Sachen WM-Wertung muss das Visier von Rosberg und Hamilton eindeutig auf den jeweils anderen eingestellt sein. Für die Funktionäre des Rennstalls um Toto Wolff und Niki Lauda wird es weniger darum gehen, die Konkurrenz auf Distanz zu halten, als vielmehr dafür zu sorgen, dass der Zweikampf in der heißesten aller Saisonphasen nicht wieder eskaliert.

Red Bull in den USA: Looking for podium

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team123484562
Daniel Ricciardo---11639
Max Verstappen----12-

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Podestplätze
  • Ricciardo: "Die Strecke in Austin ist krank, ich liebe das."

Der rote Bulle kam in der zweiten Saisonhälfte erwartungsgemäß besser in Tritt. Ferrari hat er bereits das Fürchten gelehrt und steht relativ souverän auf Platz zwei der Konstrukteurswertung. Die langsameren Kurven sollten dem starken Chassis des Teams entgegenkommen, aber auch auf den schnellen Passagen ist Red Bull inzwischen konkurrenzfähig. Einem weiteren Sturm auf das Podium steht also nichts im Wege.

Fährt Red Bull in den USA wieder auf das Podium?, Foto: Red Bull
Fährt Red Bull in den USA wieder auf das Podium?, Foto: Red Bull

Ferrari in den USA: Retten, was noch zu retten ist

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team979222403158
Sebastian Vettel123365523
Kimi Räikkönen-1112475

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Red Bull schlagen, Podium
  • Räikkönen (zum Thema Land und Leute in Texas): "Es ist immer das Gleiche: Wir sehen nur das Hotel, die Strecke und den Flughafen."

Bei der stolzen Scuderia geht es zum Ende der Saison in mehrerer Hinsicht um Schadensbegrenzung. Sebastian Vettel muss sein Ansehen bei den italienischen Fans und Journalisten nach mehr als zwölf Monaten ohne Rennsieg aufpolieren. Teamchef Maurizio Arrivabene will beweisen, dass man eigentlich strategisch geschickter ist als bisher in diesem Jahr gezeigt. Und das gesamte Team möchte in den letzten Rennen seinen Anspruch auf den Titel "1. Mercedes-Jäger" von Red Bull zurückerobern. Austin ist dafür die nächste Gelegenheit. Es wird Zeit für Ferrari.

Williams in den USA: May the Force not be with you!

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team112567188
Valtteri Bottas----14-
Felipe Massa---238126

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: Motor-Upgrade
  • Ziele: Zu Force India aufschließen
  • Massa: "Von allen neueren Strecken genieße ich den Circuit of the Americas am meisten."

In Japan betrieb Williams nach miesem Qualifying Schadensbegrenzung, setzte - anders als die Konkurrenz - nur auf einen Stopp und zog somit an den Haas vorbei noch in die Punkteränge ein. Das war auch bitter nötig, um die Lücke zu Force India nicht weiter aufreißen zu lassen. Das indisch-britische Team hat derzeit das Momentum im Zweikampf der Rennställe auf seiner Seite. Wenn Felipe Massa (auf seiner Abschiedstournee) und Valtteri Bottas in dieser Situation eines nicht gebrauchen können, dann ist es ein Doppelausfall in Texas, so wie 2015. Hoffnung gibt ein Motor-Upgrade, das Williams mit in die USA bringt.

Momentan liegt Force India vor Williams, Foto: Sutton
Momentan liegt Force India vor Williams, Foto: Sutton

Force India in den USA: Der schmale Grat

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team--1-14-
Sergio Perez----16-
Nico Hülkenberg----12-

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Williams auf Distanz halten
  • Mallya: "Unsere starke Form ist ein gutes Zeichen für die anstehenden Rennen."

Momentan hat Force India im prestigeträchtigen Zweikampf mit Williams um Rang vier der Konstrukteurswertung zehn Punkte mehr auf dem Konto. In den USA sollte keines der beiden Teams bezüglich der Strecke einen besonderen Vor- oder Nachteil haben. Abgesehen vom Vorsprung spricht auch die gute Form für Nico Hülkenberg und Sergio Perez: Bei den letzten drei Rennen holten sie jeweils mehr Zähler als der direkte Konkurrent. Doch ein einziger, unglücklicher Ausfall würde reichen - und die Führung könnte schon wieder weg sein. Auch Teamchef Vijay Mallya weiß das: "In so einer Zeit ist es wichtig, den Fokus beizubehalten. Der Grat zwischen Erfolg und Versagen ist sehr schmal und wir müssen in jedem Bereich voll auf der Höhe sein."

McLaren in den USA: Das Japan-Debakel vergessen machen

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team875151841671
Fernando Alonso---2458
Jenson Button---21963

  • Gelöste Probleme: Bessere Abstimmung des neuen Motors bei Button
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Nicht wieder blamieren
  • Boullier: "Es ist kein Geheimnis, dass wir nicht das Resultat erreicht haben, das wir in Suzuka wollten."

Für McLaren kann es in den USA eigentlich nur besser werden. Das Wochenende beim Heim-GP von Motorlieferant Honda in Japan war derartig verpatzt, dass eine leicht unterdurchschnittliche Leistung auf dem Circuit of the Americas schon ausreichen würde, um die Stimmung wieder aufzuhellen. Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht, schließlich hatte vor allem Alonso bei den Rennen zuvor eine aufsteigende Formkurve gezeigt. Außerdem haben nun beide Piloten einen neuen Motor zur Verfügung, der inzwischen auch optimal eingestellt sein sollte. Der Spanier erinnerte zudem an das Vorjahr, als immerhin die Plätze sechs und elf heraussprangen.

Lange Gesichter gab es bei McLaren nach dem Japan GP, Foto: Sutton
Lange Gesichter gab es bei McLaren nach dem Japan GP, Foto: Sutton

Toro Rosso in den USA: Aber das Essen ist echt gut!

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team----20-
Carlos Sainz Jr.----6-
Daniil Kvyat------

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Punkten
  • Kvyat: "Zum Glück gibt es nur eine sehr lange Gerade!"

Viel mehr als Kommentare zu guten texanischen Gerichten und Shopping-Möglichkeiten war von Toro Rosso im Vorfeld des Wochenendes in Austin mal wieder nicht zu hören. Warum auch? Das Team leidet nach wie vor unter fehlenden Updates und seiner - im Vergleich zur aufrüstenden Konkurrenz - spätestens seit der Sommerpause in der Relation immer schwächeren Motorleistung. Gerade mal zwei Punkte gab es in den letzten sechs Rennen. Zum Vergleich: Bei den ersten sechs GPs 2016 holte Toro Rosso satte 30 Zähler. Insofern kommen Daniil Kvyat und Carlos Sainz die kurvigen Passagen des aktuellen Kurses eher gelegen.

Haas F1 in den USA: Born in the USA

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team------
Romain Grosjean---12411
Esteban Gutierrez------

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Nicht wieder Elfter werden, beim Heimpublikum einen guten Eindruck machen
  • Haas: "Wir kommen an den Circuit of the Americas, haben einige Punkte erzielt und bewiesen, dass wir mithalten können."

Groß war der Frust bei Haas nach dem Japan GP: Zum ersten Mal hatte der Formel-1-Neuling beide Autos in die dritte Qualifying-Phase gebracht. Doch dann sorgte ein Fahrfehler von Gutierrez sowie eine gute Williams-Strategie, dass zum siebten Mal in diesem Jahr nicht mehr als Platz elf für das Team drinnen war. Der Heim-GP in Austin wäre die ideale Gelegenheit, alles wieder zum Guten zu drehen und zusätzlich viel Aufmerksamkeit im eigenen Land zu erhalten. Wenn man davon ausgeht, dass niemand so viel Pech haben kann wie Haas es 2016 bereits hatte, ist ein zählbares Ergebnis an diesem Wochenende gar nicht unrealistisch.

Haas (hier Romain Grosjean) will beim Heim-GP in Austin endlich wieder punkten, Foto: Sutton
Haas (hier Romain Grosjean) will beim Heim-GP in Austin endlich wieder punkten, Foto: Sutton

Renault in den USA: Aufsteigende Form zum Saison-Finale

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team1-123525
Kevin Magnussen----4-
Jolyon Palmer------

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Punkte
  • Vasseur: "Japan war unser bestes Wochenende in Sachen Performance."

Der Formel-1-Rückkehrer findet sich zum Jahresende langsam besser zurecht. In zwei der letzten drei Rennen holte Renault zumindest je einen Punkt. Wenn der Abstand zu Haas in der Konstrukteurswertung auch zu groß scheint, um ihn noch aufzuholen, für die Motivation des Teams dürften diese beiden Zähler durchaus wertvoll gewesen sein. Die verbesserte Performance könnte für den USA GP gerade zur rechten Zeit kommen. Schließlich sind in Austin vielseitige Autos gefragt, die nicht nur eine Stärke haben. Und was mit dem Renault-Motor theoretisch möglich ist, zeigt Red Bull ja eindrucksvoll.

Manor in den USA: (Vor) Sauber bleiben

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team------
Pascal Wehrlein------
Esteban Ocon------

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Vor Sauber bleiben
  • Ocon: "Es war nicht einfach, mitten in der Saison in ein neues Auto zu steigen."

Für Manor geht es in den letzten Rennen der Saison nur noch um eins: Den einen Punkt Vorsprung auf Sauber, den Pascal Wehrlein beim Österreich GP holte, zu verteidigen. Schließlich unterscheiden den letzten und den vorletzten Platz in der Konstrukteurswertung rund 40 Millionen Euro an Preisgeldern. Die langen Geraden in Austin dürften dem mit Mercedes-Motor ausgestatteten Boliden dabei entgegenkommen, die kurvigen Abschnitte eher nicht. Zudem kennen die beiden Rookies Wehrlein und Ocon den Circuit of the Americas nicht.

Sauber in den USA: Kommt endlich zum Punkt!

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team---1214
Marcus Ericsson------
Felipe Nasr----2-

  • Gelöste Probleme: -
  • Neue Teile: -
  • Ziele: Updates besser einstellen, irgendwie einen Punkt herzaubern
  • Nasr: "Der neunte Platz [2015 in Austin] war ein schönes Resultat."

Sauber steuert auf die zweite punktlose Saison in drei Jahren zu. Dabei wäre ein Zähler Gold wert: Durch die besseren Einzelplatzierungen seiner Fahrer könnte man so das Manor-Team (das bereits einen Punkt hat) in der Konstrukteurswertung überholen und besagte 40 Millionen Euro mehr Preisgeld einstreichen. Ob das in Austin gelingen kann? An sich spricht nichts dafür, dass Sauber hier besser aussieht als auf vielen Strecken in dieser Saison zuvor. Immerhin: Felipe Nasr wurde 2015 an gleichem Ort Neunter.