Würden Sie sagen, dass das durch die Streckencharakteristik wohl schwierigste Rennen des Jahres für Red Bull einigermaßen gut überstanden ist?
Helmut Marko: Ich glaube, wir haben maximale und optimale Schadensbegrenzung betrieben. Bei Max Verstappen ist am Start leider der Anti-Stall-Mode angegangen. Es war nicht seine Schuld und er hat innerhalb von einer Sekunde reagiert. Im Rennen ist er sehr gut an den Leuten vor ihm vorbeigefahren. Daniel Ricciardo wurde zu Beginn von Valtteri Bottas aufgehalten, aber die Ferraris waren heute ohnehin außerhalb unserer Reichweite. Insgesamt haben die beiden Fahrer heute wieder tolle Manöver gezeigt. Bottas wusste nicht, wo der Red Bull plötzlich herkam und Sergio Perez hat sich bei Max' Überholvorgang so erschreckt, dass er gleich geradeaus gefahren ist.

Hat Sergio Perez vielleicht auch etwas nachgegeben, weil Max Verstappen in den vergangenen Rennen gezeigt hat, dass mit ihm nicht zu spaßen ist?
Helmut Marko: Wäre gut, denn dann wäre die Erziehungsmaßnahme schon jetzt von Erfolg gekrönt.

Können Sie die Probleme beim Start von Max Verstappen konkretisieren?
Helmut Marko: Das Auto ist in den Anti-Stoll-Mode gegangen. Das hatte aber nichts mit Max zu tun. Von technischer Seite gab es einen Fehler und dadurch ist das passiert.

Noch eine Frage zu den Aussagen von Jacques Villeneuve und der Reaktion von Max Verstappen. Was ist ihr Standpunkt?
Helmut Marko: Die Reaktion von Max wurde komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Villeneuve teilt von Anfang an gerne aus. Er sollte in dieser Beziehung auch vorsichtiger sein. In Gesamtheit war es in Ordnung, aber bei Sachen wie Tod muss man vorsichtig sein.

Nach Monza ist vor Singapur. Ist dort mit dem stärksten Rennen von Red Bull zu rechnen und gibt es vielleicht sogar eine Kampfansage an Mercedes?
Helmut Marko: Singapur und auch Suzuka sollten Kurse sein, auf denen wir wieder deutlich näher dran sind. Die Probleme aus dem vergangenen Jahr hat Mercedes mittlerweile allerdings gelöst. Wir bringen wieder ein paar Updates - auch von Motorenseite. Dass wir in der Entwicklung wieder näher rankommen, wird sich in Singapur wieder deutlicher zeigen.