McLaren will Ende September entscheiden, mit welcher Fahrerpaarung das Team in die Saison 2017 geht. Fernando Alonso ist aufgrund seines aufrechten Vertrags gesetzt, ein Fragezeichen steht indessen hinter Jenson Button, bei dem auch eine Rückkehr zu Williams sowie ein Karriereende im Raum stehen. Verlässt der Routinier McLaren, ist endlich der Weg für Stoffel Vandoorne frei. Verlängert Button hingegen, könnte es für den hochtalentierten Belgier weiter Warten heißen.

Toto Wolff, Motorsportchef von Mercedes, will sich dieses Szenario allerdings gar nicht erst vorstellen. "Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass er nächstes Jahr in der Formel 1 sein wird. Wenn McLaren verrückt genug ist, Stoffel nicht zu nehmen, dann wird das jemand anders machen. Wenn nicht, werde ich ein Cockpit für ihn finden, das verspreche ich", kündigte der Österreicher am Rande des Belgien GP an.

Dass Wolff ein Herz für den Nachwuchs hat, ist nicht erst seit diesen Aussagen bekannt. Mit Pascal Wehrlein und neuerdings Esteban Ocon parkte er bereits zwei Mercedes-Youngster bei Manor, die in dieser Saison ihre ersten Erfahrungen in der Königsklasse sammeln. "Ich verfolge seine Karriere über die letzten fünf oder sechs Jahre. Wie er die GP2 gewonnen hat und als Person gewachsen ist, lässt mich lächeln", streut Wolff Vandoorne Rosen. "Er ist jemand, den ich als Fahrer und Person schätze."

Vandoorne gab in Bahrain sein GP-Debüt, Foto: Sutton
Vandoorne gab in Bahrain sein GP-Debüt, Foto: Sutton

McLaren zögert, Vandoorne will bleiben

Bei McLaren will man sich hinsichtlich der Personalplanung allerdings nicht von der Konkurrenz dreinreden lassen, sondern verweist auf die nachhaltige Bedeutung der Fahrerfrage. "Wir müssen eine Entscheidung für die McLaren-Strategie treffen", betont Renndirektor Eric Boullier, der davor warnt, Emotionen ins Spiel kommen zu lassen. "Wir müssen rational sein bezüglich dessen, was wir bei McLaren dieses, nächstes Jahr und in den nächsten Jahren erreichen wollen."

Vandoorne, der in Bahrain den verletzten Fernando Alonso ersetzte und als Zehnter prompt einen Punkt holte, hofft freilich, dass er 2017 zum Stammpiloten aufsteigt. "Mein Fokus liegt 100 Prozent auf McLaren. Das ist der beste Ort, an dem ich sein kann und es fühlt sich für mich so an, als wäre die Chance gut, nächstes Jahr hier zu sein", strebt der 24-Jährige keinen Teamwechsel an. "Ich würde mich sehr freuen mit McLaren zu fahren, denn ich habe viel Zeit mit diesem Team verbracht und auch sie haben viel Zeit investiert, um mich für die Formel 1 vorzubereiten."