Kehrt Jenson Button im Herbst seiner Karriere dorthin zurück, wo für ihn einst das Abenteuer Formel 1 begann? Der Brite startete seine Laufbahn in der Königsklasse 2000 bei Williams, und zu ebenjenem Team könnte es ihn nun mehr als anderthalb Jahrzehnte später wieder verschlagen.

Die Vertragskonstellationen würden einen solchen Wechsel jedenfalls erlauben. Williams hat für die Saison 2017 weder Felipe Massa noch Valtteri Bottas unter Vertrag, und bei McLaren läuft Buttons Arbeitspapier mit Ende des Jahres aus. Es gilt als nicht unwahrscheinlich, dass der 36-Jährige von Nachwuchspilot Stoffel Vandoorne abgelöst wird.

"Das wäre eine tolle Schlagzeile, oder? 'Button zurück bei Williams", kann Claire Williams, die stellvertretende Teamchefin, den aktuell kursierenden Gerüchten einiges abgewinnen. "Er ist ein Weltmeister und ein extrem intelligenter Kerl, wenn es darum geht, ein Team rund um sich aufzubauen und den Ingenieuren dabei zu helfen, das Auto im Laufe des Jahres weiterzuentwickeln", frohlockt die Britin bei Sky Sports.

Claire Williams weiter: "Deshalb wird er natürlich immer eine attraktive Möglichkeit sein, wenn er verfügbar ist, aber wir sprechen momentan mit vielen Fahrern im Paddock - vielleicht ist er auf der Liste, vielleicht nicht." Gleichzeitig ist Williams aber bemüht zu betonen, dass man mit der aktuellen Fahrerpaarung keineswegs unzufrieden sei, schließlich hätten auch Massa und Bottas einen tollen Job gemacht und würden perfekt zum Team passen, weshalb man auch mit ihnen über eine weitere Zusammenarbeit spreche.

Button debütierte beim Australien GP 2000 für Williams, Foto: Sutton
Button debütierte beim Australien GP 2000 für Williams, Foto: Sutton

Button und McLaren haben keine Eile

Button selbst, der mit 292 Grand-Prix-Starts aktuell der routinierteste Pilot im F1-Feld ist, fühlt sich von Williams' Aussagen naturgemäß geschmeichelt. "Das war sehr nett von ihr", so der Champion von 2009, der in seiner langen Karriere neben Williams und McLaren auch für Benetton, Renault, BAR, Honda und Brawn fuhr.

Ob er nächstes Jahr aber überhaupt noch in der Formel 1 sein wird, weiß Button zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht. "Ich will in einer Position sein, in der ich um gute Ergebnisse kämpfen kann, sei es ein Aufbaujahr, ein Podiumsjahr oder ein Siegesjahr", hat er jedenfalls keine Lust darauf, im grauen Mittelfeld herumzukrebsen.

Auch ein Verbleib bei seinem aktuellen Arbeitgeber ist für Button nicht ausgeschlossen. "Hoffentlich wird McLaren nächstes Jahr stark sein, aber ich bin mir sicher, es gibt auch andere Möglichkeiten. Aber das ist nichts, worauf ich mich momentan zu sehr konzentriere - ich lebe den Augenblick", will der Brite nicht zu weit in die Zukunft blicken.

Bei McLaren hält sich die Eile hinsichtlich der Fahrerfrage ebenfalls im überschaubaren Rahmen. Eine Entscheidung sei frühestens Ende September zu erwarten, wenn ein Vorstandsmeeting angesetzt ist, verrät Team-Boss Ron Dennis, der sich in der glücklichen Lage befindet, mit Button und Alonso zwei Weltmeister sowie mit Vandoorne ein vielversprechendes Nachwuchstalent in seinen Reihen zu haben. "Noch ist es aber zu früh", verweist Dennis darauf, dass Vertragsgespräche weit vor Saisonhalbzeit fehl am Platz seien.

Verabchiedet sich Button von McLaren?, Foto: Sutton
Verabchiedet sich Button von McLaren?, Foto: Sutton

Jenson Buttons F1-Karriere in Zahlen:

  • 292 Starts
  • 1 WM-Titel (2009)
  • 15 Siege
  • 50 Podiumsplatzierungen
  • 8 Pole Positions
  • 8 Schnellste Runden
  • 7 Teams (Williams, Benetton, Renault, BAR, Honda, Brawn, McLaren)