Den Galgenhumor haben sie immer noch nicht verloren. Doch jüngst schwingt immer wieder Resignation in den Aussagen von Jenson Button und Fernando Alonso. Nachvollziehbar: Beim Großen Preis von Kanada musste der Brite das Rennen frühzeitig beenden, sein Teamkollege verpasste als Elfter einen WM-Punkt nur knapp.

Alonso nahe an den Punkten

Dabei entwickelte sich das Rennwochenende bis dato vor allem für Alonso prächtig. Am Samstag gelang ihm der Einzug in den letzten Qualifyingabschnitt. Der zweifache Weltmeister nach Platz fünf in Monaco also im Auftrieb. Doch es kam anders. Die fehlende Motorenpower machte sich auf dem Circuit Gilles-Villeneuve bemerkbar. "Wir hatten ein hartes Rennen", sagte Alonso nach dem Großen Preis von Kanada. "Wir hatten nicht die Pace, um konkurrenzfähig zu sein, haben aber unser Bestes gegeben." Das Beste war in Kanada nicht gut genug, um es in die Punkte zu schaffen.

Alonso sah eine Chance, noch einmal zu attackieren. "Ich fragte, ob es möglich sei, einen frischen Satz Reifen für die letzten paar Runden aufzuziehen", sagte er. Doch das kam für das Team nicht in Frage. "Ich schätze, es wäre zu riskant gewesen. Zu dem Zeitpunkt waren wir auf Platz elf und hatten die Chance, einen oder zwei Punkte zu erzielen, wenn vor uns etwas passiert wäre."

Die Reifen waren allerdings deutlich über dem Verfallsdatum. "Ich bin mehr als 50 Runden auf diesem Satz gefahren und die anderen Zwei-Stopper waren wesentlich schneller als ich", sagte er. "Ich schätze, wir hatten einfach etwas Pech. Wir hätten etwas Regen oder eine Safety Car Phase gebraucht, um uns zurück in den Kampf zu bringen."

McLaren: Chancen für Punkte in Kanada waren da, Foto: Sutton
McLaren: Chancen für Punkte in Kanada waren da, Foto: Sutton

Button bereits nach neun Runden aus dem Rennen

Ein Kampf, den Teamkollege Button frühzeitig aufgeben musste. In Runde neun gab es ein technisches Problem am MP4-31 des Briten. "Ich funkte an die Box, ich hätte ein schwerwiegendes Problem", sagte Button nach dem Rennen. "Ich schaute in meinen Spiegel und sah eine Menge Rauch und Funken aufkommen. Das kam alles ohne Warnung. Das Auto gab einfach seinen Geist auf, als ich aus der Haarnadel herauskam." Was genau passierte, müssen die Mechaniker noch klären.

Bis dahin steckte Button hinter Alonso fest und erhoffte sich für den weiteren Verlauf einen Vorteil. "Es ist schade, denn ich konnte in der Zeit viel Sprit sparen und hatte dazu noch DRS. Das hätte später im Rennen einen massiven Unterschied ausmachen können", spekulierte er. "Aber so läuft es doch oft, oder? Du sparst Sprit für später im Rennen und beendest es dann aber nicht."