Dem 2. Freien Training in Monaco konnte Daniel Ricciardo im Red Bull mit einer überlegenen Bestzeit seinen Stempel aufdrücken. Während Ricciardo sechs Zehntel Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Lewis Hamilton aufwies, reichte es für Teamkollege und Spanien-Sieger Verstappen nur zu Platz vier.

"Es macht hier schon einen kleinen Unterschied", sagte der Niederländer. Am Nachmittag fehlte ihm eine knappe Sekunde auf den Teamkollegen. "Natürlich würde es in Kanada einen noch größeren Unterschied machen. Aber ich muss hier einfach für mich den bestmöglichen Job machen", fügte Verstappen an, der damit schon leichte Bedenken einer Benachteiligung seinerseits äußerte.

Ricciardo zeigte sich mit dem neuen Motor sowie dem Gesamtpaket zufrieden. "Der Motor hat ein bisschen geholfen, aber wir haben auf dem Kurs offensichtlich generell ein gutes Auto", so Ricciardo. An seiner Bestzeit ließ er keine Zweifel aufkommen. "Ich denke, das war zu 99,9 % ich und die restlichen 0,1 % waren all die anderen kleinen Dinge", gab der Australier selbstbewusst zu Protokoll.

Techniker sind zufrieden und relativieren dennoch Resultate

Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan war mit den Ergebnissen glücklich, erinnerte allerdings daran, dass Monaco nicht der beste Gradmesser für die Performance der Motoren ist. "Manche Kurse sind was die Motorleistung angeht eher relevant als andere", so Monaghan.

Angesichts des von Renault-Motorenchef Rémi Taffin angekündigten Zeitgewinns von einer halben Sekunde pro Runde, fügte er daher an: "In Bezug auf die Strecken, wo Leistung eine größere Rolle spielt, ist seine Aussage korrekt. Zum Beispiel in Montreal, Spa oder Monza." Auf einen Stadtkurs wie Monaco trifft diese Prognose daher nicht zu, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass für Red Bull vor allem das Chassis am ersten Trainingstag den Unterschied gemacht hat.

Motor liefert auch bei Magnussen die erwarteten Daten

Das Renault-Werksteam hatte in Monaco einen schwierigen ersten Trainingstag. Beide Fahrer hatten in jeweils einer der beiden Sessions einen Unfall und in den Ergebnissen fanden sich Kevin Magnussen und Jolyon Palmer nach der zweiten Session auf den Rängen 17 und 19 wieder. Magnussen hatte dabei lediglich zweieinhalb Zehntel Vorsprung auf den Teamkollegen.

Kevin Magnussen kann aus dem neuen Renault-Motor noch nicht den vollen Nutzen ziehen, Foto: Sutton
Kevin Magnussen kann aus dem neuen Renault-Motor noch nicht den vollen Nutzen ziehen, Foto: Sutton

"Der Motor hält, was er verspricht. Ich bin sehr glücklich, dass Renault so einen guten Job gemacht hat und uns das gegeben hat, was sie versprochen haben", so Magnussen. Allerdings stützt sich seine Beurteilung nicht auf das Gefühl im Auto: "Wir haben die Werte und die Rundenzeit-Ziele erreicht, die Renault angekündigt hatte."

Spürbar seien die Unterschiede für ihn im Cockpit nicht gewesen. "Ich kann das nicht wirklich vergleichen, denn das ist nicht so leicht zu spüren", sagte Magnussen auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Werksteam kann noch kein Kapital aus dem Fortschritt schlagen

Für das schwache Abschneiden im Training sieht der Däne andere Gründe: "Wir könnten auch den besten Motor im Feld haben und wären trotzdem ziemlich genau dort, wo wir jetzt sind." Nach ermutigenden Fortschritten bei den Testfahrten, scheint sich Renault für Monaco beim Setup schlichtweg vergriffen zu haben.

"Ich denke, wir haben das Auto zuletzt sogar schlechter gemacht", so Magnussen. Der Donnerstag war für Renault somit ein mehr oder weniger verlorener Tag, der nun am Samstag aufgeholt werden muss. "Wir werden am Samstag erstmal auf ein Setup zurückgehen, das wir kennen. Dann schauen wir, wo wir stehen", fügte der Renault-Pilot an.