Beim fünften Lauf zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2005 am 8. Mai in Barcelona erwartet das BMW Williams Team ein zwar besonders gut bekannter, aber gleichwohl besonders schwieriger Grand-Prix-Kurs. Unbeständiges Wetter verändern auf dem Circuit de Catalunya häufig die Streckenbedingungen und damit die Anforderungen an die Fahrzeugabstimmung. Nicht selten beeinträchtigt zudem heftiger Wind die aerodynamische Effizienz.

Das BMW WilliamsF1 Team setzt in Spanien auf die beim Test in Silverstone erzielten Fortschritte und weitere Aerodynamik-Verbesserungen am FW27.

Mark Webber:
In Barcelona erledigen wir über das ganze Jahr viel Testarbeit, von daher kennen alle Teams die Strecke sehr, sehr gut. Ich mag den Kurs und hoffe, dass wir dort ordentlich Punkte sammeln. Weil Fernando Alonso als WM-Führender antritt, wird die Atmosphäre beim Großen Preis von Spanien in diesem Jahr sicher toll. Die Begeisterung seiner Landsleute ist phantastisch für die Formel 1.

Nick Heidfeld:
Ich freue mich auf das Rennen in Barcelona. Die Strecke ist technisch und fahrerisch sehr anspruchsvoll und schwierig. Allerdings kennen sich Teams und Fahrer durch die vielen Testfahrten dort gut aus. Über den Winter wurde der Streckenbelag erneuert, was den Kurs stark verändert hat. Bezüglich der Reifen herrschen andere Voraussetzungen als im Vorjahr. Aber ich denke, wir sind ganz gut aufgestellt.

Sam Michael (Technical Director WilliamsF1):
Beim Test in Silverstone haben wir auf trockener und auf nasser Strecke Fortschritte bei der Abstimmung und bezüglich der Reifen erzielt. Außerdem haben wir viel Zeit in die Verbesserung unserer Starts investiert. In Barcelona ist es oft sehr schwierig, die richtige Fahrzeugbalance zu finden. Die Witterung erfordert ständig Reaktionen. Im Januar wurde der Kurs neu asphaltiert, dadurch hat sich der Reifenverschleiß reduziert. In diesem Jahr wurde nicht ganz so viel wie früher in Barcelona getestet, aber immer noch mehr als auf den anderen GP-Kursen. Vor allem an der Front des FW27 wird man wieder Aerodynamik-Weiterentwicklungen erkennen können. Michelin stellt uns zwei gute Reifenmischungen zur Verfügung, mit denen wir bereits getestet haben. Die Kombination der Maßnahmen sollte den beiden FW27 diesmal zu besseren Startplätzen verhelfen. Das Qualifying und der Start sind in Barcelona besonders wichtig, weil man dort schwer überholen kann, was außerdem die Rennstrategie besonders interessant macht.

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):
Die längste Volllastpassage auf dem Circuit de Catalunya misst 982 Meter. Da zahlt sich jedes PS aus, wenngleich Aerodynamik und Luftwiderstand letztlich über die Höchstgeschwindigkeit mitentscheiden. Insgesamt ist die Motorenbelastung mit einem Volllastanteil von 51 Prozent pro Runde in Barcelona eher durchschnittlich. Mark Webber erhält turnusgemäß einen frischen Motor für den Großen Preis von Spanien, Nick Heidfeld wird den bereits in Imola verwendeten BMW P84/5 weiterfahren. Im Umgang mit dem aktuellen Reglement, das die Verwendung der Motoren an zwei GP-Wochenenden vorschreibt, haben sich bei uns inzwischen einige Eckdaten stabilisiert. Im Allgemeinen nehmen wir die Höchstdrehzahl in den freien Trainings am Freitag um 1000 U/min zurück. Es hat sich bewahrheitet, dass dies die Reifenauswahl nicht nennenswert beeinträchtigt. Im Rennen können wir mittlerweile zu jedem Zeitpunkt die maximal mögliche Leistung abrufen und entscheiden situationsbedingt. Vereinfacht ausgedrückt: Es ist nicht sinnvoll, einem Motor alles abzuverlangen, wenn der Fahrer im Verkehr feststeckt. Dann hebt man sich Kraftreserven für Erfolg versprechendere Situationen auf. Generell nimmt die maximale Leistung eines jeden Motors während seiner Laufzeit ab. Dieser Verlust bewegt sich allerdings im Bereich von zehn PS und ist damit nicht rennentscheidend. Wir freuen uns sehr über das enorm gewachsene Formel-1-Interesse der Spanier, das in erster Linie den Erfolgen von Fernando Alonso zu verdanken ist. Die Veranstalter melden für den Rennsonntag ein ausverkauftes Stadion mit 115.000 Zuschauern.