Und täglich grüßt das Murmeltier. Renault ist seit dem Wiedereinstieg als F1-Werksteam immer noch punktelos. Während Kevin Magnussen in Australien und Bahrain die Zielflagge gesehen hat, blieb Jolyon Palmer dieses Vergnügen im Wüstenstaat verwehrt. Der Däne verpasste in Bahrain den zehnten Platz und damit den begehrten ersten WM-Punkt um knapp 17 Sekunden. In China soll sich nun erstmalig an der mageren Ausbeute etwas ändern.
Das letzte Rennen: Erneut keine Punkte
Einen bitteren Start in den Großen Preis von Bahrain erlebte Palmer. Wegen eines Hydraulik-Defekts konnte der Brite das Rennen gar nicht erst starten. Teamkollege Magnussen zog sich hingegen recht achtbar aus der Affäre. Für das Rennen qualifizierten sich die Renault-Piloten auf den Plätzen 19 und 20. Nach einer Strafe musste der Däne am Sonntag allerdings aus der Boxengasse starten. Magnussens elfter Platz kann daher getrost als Achtungserfolg und gleichzeitig als Hoffnungsschimmer für den Großen Preis von China angesehen werden.
Die Neuerungen: Kleine Aero-Teile
Während für Bahrain noch ein neuer Frontflügel auf dem Programm stand, wird das Renault-Team in China nur ein paar kleinere Aero-Teile dabei haben. "Wir haben ein paar kleinere Aero-Teile, die wir ausprobieren wollen. Aber für später sind mehr Aero- und Motoren-Updates geplant, die einen fühlbaren Schritt nach vorne ausmachen sollten", sagte Nick Chester.
In China gilt es, die Lehren aus den ersten beiden Rennen umzusetzen, insbesondere, was den Umgang mit den Reifen anbelangt. "Wir lernen immer noch über die neuen Mischungen und wie man die Reifenwahl am besten managen kann", so Chester. "Es war eine große Überraschung, dass jeder dazu tendiert, länger mit den weichen Reifen zu fahren als vergangenes Jahr. Es stehen unterschiedliche Strategien für jene zur Verfügung, die einen Stopp weniger machen wollen und den härteren Reifen nutzen wollen, wie wir in Bahrain gesehen haben."
Die Erwartungen: Die ersten Punkte
Die Forderung von Kevin Magnussen ist ganz klar: "Lasst mich ein normales Rennen ohne Platten oder Strafe haben und wir können es schaffen." Denn mit der Strafe in Bahrain musste der Däne aus der Boxengasse ins Rennen starten. "Das ist sehr frustrierend. Aber so läuft das nun mal im Racing. Wir sind aber sehr nahe dran und das gibt uns Motivation", so Magnussen. Die ersten Punkte für Renault sollten der Einschätzung des Dänen nach also aus eigener Kraft möglich sein, sollte es zu keinen ungeplanten Zwischenfällen kommen. 2014 fuhr Magnussen seinen ersten und bislang einzigen China Grand Prix. An das Rennen kann er sich noch genau erinnern. "Mein Rennen 2014 war nicht das beste. Ich hatte mit dem Auto zu kämpfen und wurde letztlich nur 13.", so der Renault-Pilot.
Der Strecke spricht der Däne das Besondere ab. "Das Layout ist zwar interessant, aber es ist ein sehr weiter Kurs mit viel Auslauffläche", so Magnussen. Doch auch er ist schwer begeistert von der ersten Kurve, die allein den Kurs zu etwas besonderem macht. "Der Eingang in Kurve eins ist etwas besonderes. Man fährt sie aus dem schnellsten Teil des Kurses am Ende der sehr langen Kurve ist man bei etwa 60 km/h."
Dennoch erhofft sich K-Mag keine Wunder auf dem Shanghai International Circuit. "Wir kennen unsere Schwachstellen und daher wird uns die Strecke möglicherweise nicht besonders liegen", so der Däne. "Aber wenn wir ein gutes Rennen hinbekommen, können wir um Punkte kämpfen."
Die Statistik: Renault beim China GP
Siege | Poles | Schn. Runden | Podium | Punkte | km geführt | |
Renault (+Lotus) | 1 | 2 | 1 | 3 | 92 | 528 |
Kevin Magnussen | - | - | - | - | - | - |
Renault in China: Seine goldene Zeit in China erlebte Renault in den Jahren 2005 und 2006. Fernando Alonso fuhr in seinen beiden Titeljahren die Plätze eins und zwei auf dem Shanghai International Circuit heraus, Teamkollege Giancarlo Fisichella war mit den Rängen zwei und drei kaum schlechter.
Kevin Magnussen in China: Der Däne war vor zwei Jahren zum bislang einzigen Mal in China am Start. Als 13. blieb Magnussen in Diensten von McLaren ohne Punkte.
Die Prognose: Punkte werden schwer
- Neue Aero-Teile
- Streckenlayout passt Renault nur bedingt
- Starke Konkurrenz wird Renault das Leben schwer machen
Motorsport-Magazin.com meint: War Lotus in den Jahren 2012 bis 2015 für eine Überraschung gut, scheint es für Renault nach dem bisherigen Saisonverlauf recht schwierig, Punkte zu erzielen. Nicht nur die unmittelbare Konkurrenz des vergangenen Jahres wie Toro Rosso ist 2016 noch besser aufgestellt. Sondern auch McLaren zeigte sich bislang verbessert und vor allem Manor-Pilot Pascal Wehrlein könnte zur ernsthaften Bedrohung für beide Renault-Piloten werden. Daher scheinen in China, einer Strecke, auf der bereits der Renault-Vorgänger Lotus in den vergangenen zwei Jahren seine liebe Not hatte, Platzierungen unter den Top-10 nahezu unwahrscheinlich. (Haris Durakovic)
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