Was für ein Auftakt. WM-Neuling Haas gelingt nach sensationellem Saisonauftakt in Australien beim Großen Preis von Bahrain der nächste Coup. Romain Grosjean fuhr nach tadellosem Rennen auf den fünften Rang und zog die Messlatte, die er in Melbourne nach Platz sechs bereits sehr hoch angesetzt hatte, noch weiter nach oben.

Grosjean lebt den American Dream, Foto: Sutton
Grosjean lebt den American Dream, Foto: Sutton

Grosjean war nach dem Rennen ganz aus dem Häuschen. "Es war unglaublich, gegen die Williams, Red Bull und Toro Rosso zu kämpfen", sagte der Haas-Pilot. "Ich hatte keine Probleme und das Auto lief wie es sollte. Wir hatten eine gute Strategie mit den superweichen Reifen." Grosjean war auf einer Drei-Stopp-Strategie. Nach dem letzten, längeren Boxenstopp in Runde 40 bekam der Franzose noch einmal die weichen Reifen. Ihm blieben damit 17 Runden, um die Sensation perfekt zu machen. Mit der Gewissheit, Rang fünf gehalten zu haben, schwärmte Grosjean über den Boxenfunk: "Unglaublich, Jungs! Das ist der amerikanische Traum. Was ein großartiger Job von euch allen, ich liebe euch!"

Grosjean mit großem Vertrauen in seinen Boliden

Der Schlüssel für die beeindruckende Pace war das Grundvertrauen, das Grosjean in seinen Boliden hatte. "Das Auto fühlte sich während des Bremsens großartig an", so der Haas-Pilot. "Das hat es mir erlaubt, zu attackieren. Ich mag die Basis des Autos und die Systeme darin. Damit kann ich das volle Potenzial abrufen." Doch Grosjean mahnte bereits im Vorfeld des Rennens, nicht abzuheben. "Wir müssen die Erwartungen managen. Wir wissen, dass wir nicht jedes Wochenende unter den Top-6 landen werden. Aber wir uns seit Australien verbessert", so der Franzose. Grosjean nach dem Rennen: "Wir müssen jetzt mit unseren Füßen auf dem Boden bleiben."

Lob auch von oberster Stelle. Scuderia Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, selbst im Freudenrausch über Rang zwei von Kimi Räikkönen, schwärmte vom Neueinsteiger: "Ich bin beeindruckt, weil sie Rookies sind. Sie arbeiten sehr hart und ich freue mich sehr für sie." Der charismatische Italiener ist natürlich nie um einen Scherz verlegen. "Sie haben einen Ferrari-Motor, deshalb muss ich mich freuen", so Arrivabene.

Haas erfolgreichster Neueinsteiger der letzten 25 Jahre

JJ Lehto punktete für Sauber im ersten Rennen, Foto: Sutton
JJ Lehto punktete für Sauber im ersten Rennen, Foto: Sutton

Als Neueinsteiger zweimal in die Punkte zu fahren, gelang in der jüngsten Vergangenheit keinem anderen Team. Als Sauber 1993 in der Königsklasse debütierte, es war der Große Preis von Südafrika, kam JJ Lehto auf Rang fünf ins Ziel. Damit holte er im ersten Rennen die ersten Punkte für den Schweizer Rennstall. Ähnlich vielversprechend begann die F1-Karriere von Toyota. Mika Salo fuhr 2002 in Australien als Sechster die ersten Punkte für den japanischen Rennstall ein. Doch weder Sauber noch Toyota gelang es, auch im nächsten Rennen zu punkten.

JJ Lehto und Karl Wendlinger waren die beiden Piloten, die im Debüt-Jahr für Sauber an den Start gegangen sind. Im Rennen profitierte der Finne zwar von einigen Ausfällen. Doch trotz eines Regenschauers gegen Ende des Großen Preises von Südafrika konnte er den fünften Rang, noch vor Gerhard Berger, halten.

Durch den sensationellen fünften Platz von Mark Webber im haushoch unterlegenen Minardi blieb der Große Preis von Australien 2002 vielen in Erinnerung. Doch auch Mika Salo sorgte für eine große Überraschung. Der Finne kam mit zwei Runden Rückstand auf Rennsieger Michael Schumacher auf Rang sechs ins Ziel. Im chaotischen Saisonauftakt gab es zwei Safety-Car-Phasen. Die Ausfälle von Ferrari-Pilot Rubens Barrichello und Ralf Schumacher verzerrten das Gesamtbild ein wenig. Doch unter dem Strich waren Toyota damit die ersten WM-Punkte im ersten Rennen sicher.