Die Ambitionen in Maranello steigen und steigen. Ferrari will beim zweiten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2016 in Bahrain unbedingt besser abschneiden als beim Saisonstart in Melbourne. Dort erwischten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen zwar einen Raketenstart, fielen aber durch Strategie-Fehler und technische Defekte zurück hinter Mercedes (Vettel) - oder gleich komplett aus (Räikkönen).

Umso größer sind Zuversicht und Bestreben, nun in Bahrain ein besseres Resultat zu erzielen. Aus mehreren Gründen soll das auch gelingen. "Schon im letzten Jahr war Australien nicht unser stärkstes Rennen, in Bahrain waren wir konkurrenzfähiger. Ich gehe davon aus, dass sich das wiederholen wird", sagt Vettel. "Wir sollten sehr konkurrenzfähig sein. Was die Strecken-Charakteristik angeht, könnten wir etwas näher dran sein", sagt der Ferrari-Pilot.

Starke Körpersprache bei Ferrari: Kimi Räikkönen sieht sein Team auf einem richtig guten Weg, Foto: Sutton
Starke Körpersprache bei Ferrari: Kimi Räikkönen sieht sein Team auf einem richtig guten Weg, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen sieht Ferrari klar im Aufwind

2015 besonders stark im Wüstenstaat war auf Seiten der Scuderia jedoch nicht Vettel, er wurde Fünfter, sondern sein Teamkollege: Kimi Räikkönen erzielte mit Platz zwei in Bahrain sein bestes Saisonergebnis. Wiederholung 2016? Der Finne gibt sich zunächst zurückhaltend. "Schwer zu sagen, das hängt von vielen Dingen ab. Im vergangenen Jahr lief es nicht so schlecht für uns, aber jetzt ist es ein neues Jahr, die Autos sind neu und wir haben für Bahrain-Verhältnisse kein normales Wetter. Außerdem wird Mercedes wieder schnell sein", warnt Räikkönen.

Allerdings habe auch Ferrari sich klar verbessert. "Wir holen auf! In Melbourne hatte ich nur kein gutes Ergebnis, weil ich ausgefallen bin. Dieses Problem hat uns das Rennen gekostet. Wir müssen manche Dinge besser machen, damit diese Probleme nicht mehr passieren. Aber ich bin sicher, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist. Wenn das Auto gut läuft, können wir ein starkes Wochenende haben. Es ist offensichtlich, dass das Auto definitiv ein Schritt nach vorne ist", sagt Räikkönen kämpferisch.

Vettel: Ferrari ist nicht Favorit. Noch nicht ...

Vettel pflichtet seinem Kumpel nahezu unisono bei: "Wir sind generell stärker als vor einem Jahr. Auf der anderen Seite haben wir andere Reifen und das Wetter ist hier gerade auch ein wenig anders." Daher sei es schwierig, genauer Vorhersagen zum Kräfteverhältnis zu treffen. Nur eine Sache stellt Vettel fest: "Wir sind leider nicht die Favoriten. Anhand der Performance in Australien haben wir gesehen, dass es noch nicht soweit ist. Aber wir arbeiten hart daran, das zu ändern", sagt Vettel.

In Bahrain jedoch nicht mit äußerlich feststellbaren Upgrades an seinem SF16-H. "Wir werden denselben Ferrari sehen - keine Überraschungen", kündigt Vettel an. Doch wie weit kann Ferrari Mercedes im Wüstenstaat tatsächlich auf die Pelle rücken? Vettel wagt auch nach mehrmaligem Nachbohren keine Prognose: "Schwer zu sagen. Wir werden natürlich alles probieren, um so nah es geht heran zu kommen oder auch davor zu landen. Wir versuchen, für uns ein sehr sehr gutes Wochenende zu haben", sagt der Ferrari-Mann.

Die deutlich von Mercedes' Ansatz abweichende Reifenstrategie werde jedenfalls unter dem Strich keinen großen Unterschied machen, meint Vettel. "Ich glaube, auf dem Papier sieht das dramatischer aus als es später in der Praxis sein wird. Wir fühlen uns wohl mit der Reifenwahl, aber wo uns das hinführen wird, kann keiner sagen", sagt Vettel. Bleibt für ihn und Teamkollege Räikkönen also nur zu hoffen, dass die Ambitionen Ferraris auch in Sachen Strategie gegenüber Melbourne drastisch gestiegen sind ...

Die Statistik: Ferrari beim Bahrain GP

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Ferrari 4 3410 1491161
Sebastian Vettel 2 223 88819
Kimi Räikkönen 0 017 8465