Mercedes: Souverän in Reihe eins

Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Lewis Hamilton P1 1:25.351P1 1:24.605P1 1:23.837
Nico Rosberg P9 1:26.934P2 1:24.796P2 1:24.197

  • Besonderheiten: Rosberg mit Ausritt in Q1
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Lewis Hamilton: "Durch die Änderungen am Funk-Reglement gibt es für uns Fahrer noch viel zu lernen."
  • Nico Rosberg: "Wenn man dominiert, besteht das Risiko, nachlässig zu werden."

Auch 2016 geht nichts über Mercedes. Relativ ungefährdet sicherten sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg die erste Startreihe vor der Konkurrenz von Ferrari. Damit ist spätestens jetzt klar, dass Mercedes bei den Testfahrten nicht alles gezeigt hat. Allerdings schien Rosberg während der neuen Qualifikation mehr Nerven zu zeigen als sein Teamkollege. Im ersten Abschnitt räuberte der deutsche F1-Pilot einmal über das Gras und brauchte auch im letzten Qualifikationsteil eine Runde mehr, um die optimale Startposition herauszuholen.

Ferrari: Strategiespielchen in der Qualifikation

Räikkönen erwartet mit Ferrari ein starkes Rennen, Foto: Sutton
Räikkönen erwartet mit Ferrari ein starkes Rennen, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Sebastian Vettel P10 1:26.945P3 1:25.257P3 1:24.675
Kimi Räikkönen P5 1:26.579P6 1:25.615P4 1:25.033

  • Besonderheiten: Reifensparen im Q3
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sebastian Vettel: "Wir wissen, dass Mercedes den Bock im Qualifying mehr aufdrehen kann als alle anderen."
  • Kimi Räikkönen: "Es war kein ideales Qualifying, aber auch nicht schlecht"

Ferrari ist zuversichtlich, Mercedes unter Druck setzen zu können, obwohl der Abstand in der Qualifikation relativ groß schien. Doch anders als die Silberpfeile legte Ferrari im Kampf um die Pole Position nicht mehr nach, sondern sparte sich den restlichen weichsten Reifensatz für das Rennen auf. "Ich würde den Zeitunterschied zu Mercedes hier nicht überbewerten", betont Kimi Räikkönen. Er habe Probleme gehabt, die Reifen überhaupt auf Temperatur zu bekommen.

Toro Rosso: Starker Start

Verstappen fuhr seine bisher beste Startposition ein, Foto: Sutton
Verstappen fuhr seine bisher beste Startposition ein, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Max Verstappen P8 1:26.934P7 1:25.615P5 1:25.434
Carlos Sainz Jr. P12 1:27.057P4 1:25.384P7 1:25.582

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: 700€ Geldstrafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in der Box von Sainz
  • Max Verstappen: "Um ehrlich zu sein, bin ich vom Ergebnis überascht."
  • Carlos Sainz Jr.: "Ich hoffe, die Fans mögen das neue Format."

Toro Rosso beginnt die Saison 2016 mit einem großen Ausrufezeichen. Mit den Plätzen fünf und sieben sortiert sich das junge Fahrerduo hinter Mercedes und Ferrari als dritte Kraft ein. Dabei wäre für Carlos Sainz Jr. mit seiner Zeit aus Q2 sogar der fünfe Platz drin gewesen, sodass er gemeinsam mit Max Verstappen die dritte Startreihe gebildet hätte. Punkte sind aus dieser Ausgangsposition beinahe Pflicht beim Australien GP.

Williams: Abstand nicht verkürzt

Bottas bekam mit dem Williams keine Temperatur in die Reifen, Foto: Sutton
Bottas bekam mit dem Williams keine Temperatur in die Reifen, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Felipe Massa P2 1:25.918P8 1:25.644P6 1:25.458
Valtteri Bottas P13 1:27.135P11 1:25.961--

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Felipe Massa: "Der Druck durch den Countdown ist enorm"
  • Valtteri Bottas: "Ich hatte erwartet ins Q3 zu kommen"

Angepeilt waren Siege, doch Mercedes und Ferrari scheinen auch in diesem Jahr wieder meilenweit weg zu sein. Insgesamt lief die Qualifikation für Williams jedoch auch nicht optimal. Felipe Massa betrachtete seinen sechsten Platz zwar mit Zufriedenheit, doch ärgert er sich auch, den fünften Platz sehr knapp verpasst zu haben. Anders sieht es bei Valtteri Bottas aus. Der finnische F1-Pilot kämpfte mit Temperaturproblemen und fehlendem Grip. Am Ende musste er sich mit Startplatz elf zufrieden geben.

Red Bull: Unzufriedenheit auf ganzer Linie

Für Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat war die Qualifikation früh vorbei, Foto: Sutton
Für Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat war die Qualifikation früh vorbei, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Daniel Ricciardo P11 1:26.945P5 1:25.599P8 1:25.589
Daniil Kvyat P18 1:28.006----

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Im Q3 hat das neue Format nicht funktioniert."
  • Daniil Kvyat: "Meine erste Runde wurde vom Verkehr beeinträchtigt."

Für Daniil Kvyat wurde das neue Qualifikationsformat zur Qual. In seiner ersten Runde wurde der Red-Bull-Pilot aufgehalten, im zweiten Versuch waren seine Reifen nicht mehr gut genug. Das führte zum frühen Aus für Kvyat. Daniel Ricciardo konnte derweil zeigen, was wirklich im Red Bull steckt und arbeitete sich ins Q3 vor. Dort fehlten ihm sogar nur wenige Zehntelsekunden auf einen besseren als den achten Startplatz.

Force India: Strategisch starke Startposition

Perez war der schnellere Force-India Pilot in der Qualifikation in Melbourne, Foto: Sutton
Perez war der schnellere Force-India Pilot in der Qualifikation in Melbourne, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Sergio Perez P6 1:26.607P9 1:25.753--
Nico Hülkenberg P4 1:26.550P10 1:25.865--

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sergio Perez: "Wir haben im neuen Qualifying mehr Druck als die großen Teams."
  • Nico Hülkenberg: "Durch die Startplätze eröffnen sich uns gute Strategieoptionen."

Aus strategischer Sicht hat Force India in der ersten Qualifikation der Formel 1 2016 den Jackpot gezogen. Von den Plätzen neun und zehn dürfen sie mit frischen Reifen ins Rennen gehen, liegen jedoch bereits in den Punkterängen. "Der frische Reifensatz zu Beginn könnte sich als Schlüssel zu einem guten Ergebnis erweisen", erklärt Sergio Perez. Deshalb hat sich auch sein Teamkollege Nico Hülkenberg ein hohes Ziel gesetzt: "Auch wenn es sehr eng ist, will ich einige WM-Zähler einfahren."

McLaren: Punkte in greifbarer Nähe

Alonso war von der Konkurrenzfähigkeit seines McLaren überrascht, Foto: Sutton
Alonso war von der Konkurrenzfähigkeit seines McLaren überrascht, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Fernando Alonso P3 1:26.537P12 1:26.125--
Jenson Button P7 1:26.740P13 1:26.304--

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Fernando Alonso: "Der geringe Abstand war eine positive Überraschung"
  • Jenson Button: "Ein so gutes Ergebnis hätten wir nicht erwartet"

Nach den hohen Erwartungen im letzten Jahr hat McLaren in dieser Saison deutlich niedrigere Ziele gesteckt. Das fängt schon bei der realistischen Leistungseinschätzung an. Für Australien hat das Team jedoch etwas zu tief gestapelt: "Wir sind überrascht, wie konkurrenzfähig wir waren", erklärte Fernando Alonso nach der Qualifikation. Problemlos erreichten Alonso und sein Teamkollege Jenson Button die zweite Runde und hätten es mit mehr Reifen vielleicht sogar noch eine Runde weitergeschafft.

Renault: Q2-Einzug geschafft

Renault-Pilot Kevin Magnussen war trotz des Q2-Ergebnisses nicht ganz zufrieden, Foto: Sutton
Renault-Pilot Kevin Magnussen war trotz des Q2-Ergebnisses nicht ganz zufrieden, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Jolyon Palmer P14 1:27.241P14 1:27.601--
Kevin Magnussen P15 1:27.297P15 1:27.742--

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Jolyon Palmer: "Wir sind happy, in Q2 gewesen zu sein"
  • Kevin Magnussen: "Meine Runde war nicht perfekt. Es steckt mehr im Auto."

Renault erwartete abgeschlagen zu sein, stattdessen schafften es beide Piloten in den zweiten Qualifikationsabschnitt. Entsprechend freudig ist das Team über die abgelieferte Leistung. Dabei war Kevin Magnussen nicht einmal zufrieden: "Es steckte mehr im Auto, was ermutigend ist." Verkehr verhinderte eine bessere Rundenzeit des Dänen. Trotz des guten Ergebnisses werden jetzt die Ziele nicht angehoben. "Es wäre fantastisch, wenn wir beim Teamdebüt Punkte erreichen würden", sagte Alan Permane.

Sauber: Enttäuschung nach Q1-Aus

Ericsson flog im letzten Moment aus dem Q2 raus, Foto: Sutton
Ericsson flog im letzten Moment aus dem Q2 raus, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Marcus Ericsson P16 1:27.435----
Felipe Nasr P17 1:27.958----

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Marcus Ericsson: "Im Rennen werden wir alles versuchen, damit wir um Punkte kämpfen können."
  • Felipe Nasr: "Es war schade, dass ich mit einem neuen Satz Supersoft-Reifen keine schnelle Runde mehr fahren konnte."

Einen Einzug in Q2 hatte Sauber nicht für realistisch erachtet. Dafür war das schweizer Formel-1-Team ziemlich nah dran. Nur weil die angefangenen Runden am Ende von Q1 beendet werden dürfen musste auch Marcus Ericsson nach dem ersten Abschnitt die Segel streichen. Als die Zeit abgelaufen war, lag der Schwede noch auf dem sicheren 15. Platz. Die Hoffnungen auf WM-Zähler will das Team aber nicht aufgeben.

Haas: Strategieflop beim Debüt

Gutierrez zeigte zu spät, welches Potenzial der Haas-F1-Bolide hat, Foto: Sutton
Gutierrez zeigte zu spät, welches Potenzial der Haas-F1-Bolide hat, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Romain Grosjean P19 1:28.322----
Esteban Gutierrez P20 1:39.606----

  • Besonderheiten: Schlechtes Timing in der Qualifikation
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Romain Grosjean: "Ich war auf einer guten Runde und plötzlich war ich raus."
  • Esteban Gutierrez: "Unsere Rundenzeit war gut genug für weiter vorne."

Bei Haas überschattete ein versautes Timing die gesamte Qualifikation. Nach einer ersten Runde setzten Esteban Gutierrez und Romain Grosjean zu Zeitverbesserungen an. Gutierrez konnte auch deutlich nachlegen und wäre auf Rang sechs vorgerückt, wenn er nicht schon rausgeflogen gewesen wäre. Ähnlich erging es auch Grosjean. Der Franzose begann jedoch nicht einmal mehr eine Runde, weil er zu spät unterwegs war. Da zeigt sich, dass Haas noch einiges zu lernen hat.

Manor: Doch noch rote Laterne

Haryanto muss das Rennen von ganz hinten beginnen, Foto: Sutton
Haryanto muss das Rennen von ganz hinten beginnen, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Rio Haryanto P21 1:29.627----
Pascal Wehrlein P22 1:29.642----

  • Besonderheiten: Kollision mit Grosjean in der Box
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: Haryanto +3 Plätze und 2 Strafpunkte
  • Rio Haryanto: "Wir hatten nur Zeit für eine Runde."
  • Pascal Wehrlein: "Zwei oder drei Plätze wären noch drin gewesen."

Hoch waren die Erwartungen bei Manor nicht, enttäuscht wurden sie trotzdem. Das klare Ziel war es mit neuem Auto und Mercedes-Motor die rote Laterne abzugeben, doch das gelang nicht. Stattdessen teilen sich Rio Haryanto und sein Teamkollege Pascal Wehrlein die letzte Startreihe beim ersten Rennen der Formel-1-Saison 2016 in Australien.

Doch schon der Start in den Samstag verlief bereits alles andere als optimal. Beim Verlassen der Garage vor dem dritten Training geriet Haryanto mit Romain Grosjean aneinander. Die beiden Autos verkeilten sich und sorgten für einen kleinen Stau in der Boxengasse. Bei Haryanto ging es nach einem Frontflügelwechsel sofort weiter, Grosjean hatte nicht so viel Glück. Die Stewarts machten schnell den Indonesier als Schuldigen aus und verordneten drei Strafplätze für das erste Rennen plus zwei Strafpunkte.

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Im dritten Training mussten sich gleich drei Fahrer das Fleißkärtchen teilen. Sowohl Carlos Sainz Jr. als auch die beiden Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas fuhren 28 Runden. Insgesamt waren jedoch alle Piloten sehr viel unterwegs. Abgesehen von Romain Grosjean, bei dem nach einer Kollision mit Rio Haryanto zu Beginn des Trainings der Unterboden getauscht werden musste und Pascal Wehrlein absolvierten alle Piloten mehr als 20 Umläufe.