Pascal Wehrlein hat das erste Qualifying seiner Formel-1-Karriere hinter sich gebracht. Allerdings lief es für den Rookie in Melbourne nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Wehrlein fuhr nur die langsamste Zeit und blieb damit auch hinter seinem Manor-Teamkollegen Rio Haryanto zurück. Starten wird er am Sonntag aber dennoch vor dem Indonesier, da dieser nach einem Unfall mit Romain Grosjean im dritten Freien Training eine Strafe erhielt.

Wehrlein fährt nur eine Runde

Wehrlein hatte gegenüber Haryanto das Nachsehen, Foto: Sutton
Wehrlein hatte gegenüber Haryanto das Nachsehen, Foto: Sutton

Wehrlein konnte im neuen KO-Qualifying lediglich eine fliegende Runde fahren, was zu wenig war, um sich vom letzten Platz fernzuhalten. "Wir wollten noch eine zweite Runde fahren, aber jeder hat nach einer Runde langsam gemacht und somit hatte ich Verkehr und bin auch an die Box gefahren. Wir wollten eigentlich noch einmal rausfahren, aber leider hat die Zeit nicht mehr gereicht", schilderte er.

Zwar habe er auf seinem einzigen Umlauf keinen Fehler gehabt, so der Manor-Pilot, dennoch hätte ihn ein zusätzlicher Versuch weiter nach vorne bringen können. "Wenn man eine Runde gefahren ist und in eine zweite geht, hat man immer Stellen, an denen man weiß, wo man noch ein bisschen mehr rausholen kann", erläuterte Wehrlein gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Manor kämpft mit den Reifen

Zu schaffen machte dem Deutschen der Umstand, dass Manor in Melbourne - im Gegensatz zu den Testfahrten in Barcelona - mit dem Aufwärmen der superweichen Reifen Probleme hat. "Im dritten Training habe ich mich von Runde eins zu Runde zwei um über eine Sekunde verbessert. Ich hätte im Qualifying ähnliches wieder erwartet", deutete Wehrlein an, dass es noch viel Luft nach oben gegeben hätte.

Auf Haas, das zweitschlechteste Team, fehlten Manor im Qualifying rund 1,2 Sekunden. Ernüchternd, doch für Wehrlein weniger dramatisch, als es auf den ersten Blick scheint. "Auf den Soft-Reifen war es nicht schlecht, da sah ich richtig gut aus und war in den Top-10", verwies er auf das Training. "Wir erwarten nicht, dass wir in den Top-10 mitmischen, aber mit dem Abstand, den wir am Ende hatten, sind wir nicht zufrieden. Aber ich glaube, dass es momentan schlechter aussieht als wir eigentlich sind."

Wehrlein vor ersten Rennen relaxt

Pascal Wehrlein steht vor seinem Formel-1-Debüt, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein steht vor seinem Formel-1-Debüt, Foto: Sutton

Mit welchen Erwartungen geht Wehrlein nun in seinen ersten Grand Prix? Mit Punkten ist freilich nicht zu rechnen, sofern es nicht ein völliges Chaos-Rennen gibt, doch die eine oder andere Rangverbesserung hat der 21-Jährige sehr wohl im Visier. "Das Rennen ist wieder eine ganz andere Geschichte. Ich denke, dass wir nicht schlecht aussehen, vor allem auf den Soft-Reifen", blickt er dem Australien GP gespannt entgegen.

Gespannt, aber nicht angespannt, denn von Nervosität ist beim Neuling auch kurz vor seinem ersten Start weiterhin nichts zu merken. "Umso weiter hinten man startet, umso relaxter wird man, denn jetzt kann es nur noch nach vorne gehen", gibt sich Wehrlein ganz locker. "Ich hoffe, dass wir im Rennen mit den anderen kämpfen können."