Sauber macht Schlagzeilen. Allerdings nicht durch die Leistung auf der Strecke oder große Ergebnisse, sondern erneut durch finanzielle Sorgen. Nun ist die Situation aber wirklich ernst. Wie der Blick erfahren hat, konnte das Schweizer Traditionsteam nicht allen seiner 300 Mitarbeiter den Lohn für den Monat Februar bezahlen.

"Ja, es stimmt. Ein Teil der Februargehälter ist noch ausstehend", gab Teamchefin Monisha Kaltenborn während der Testfahrten in Barcelona ehrlich zu. Sie bedauere diesen Umstand außerordentlich, aber die Situation sei momentan angespannt.

Als Grund für den finanziellen Enpass gab Kaltenborn noch ausstehende Sponsorenzahlungen an. In der Zeit der Neuentwicklung der Autos vor Saisonbeginn ein großes Problem. "Bei der Überweisung eines großen Sponsoring-Betrages aus dem Ausland hat es überweisungstechnische Probleme gegeben", erklärte die Teamchefin.

Das Problem soll aber - wie es bei Sauber schon oft glückte - bald aus der Welt geschafft sein und dann sollen alle Mitarbeiter ihr Gehalt überwiesen bekommen. "Wir kämpfen und kommen da raus. So wie in den letzten Jahren", gab sie sich kämpferisch.

Sauber kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten, Foto: Sutton
Sauber kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten, Foto: Sutton

Große Krisen gemeistert

Es ist nicht das erste Mal, dass Sauber in finanzielle Schieflage gerät. Immer wieder setzte sich Kaltenborn für eine effiziente Kostensenkung in der Formel 1 ein, um auch kleinen Privatteams das Überleben zu ermöglichen. Zuletzt war das Team Ende 2013 in die Schlagzeilen geraten, als Teamchef Peter Sauber zugeben musste, dass es extrem schlecht um den Traditonsrennstall stehen würde.

Durch eine im Juli 2013 verkündete Partnerschaft mit verschiedenen russischen Institutionen sollte der Bankrott abgewendet werden, doch die Verhandlungen zogen sich. "Es ist noch nichts am Auto. Aber wir sind bei den Verhandlungen schon sehr, sehr weit. Allerdings ist es in Russland mit den staatlichen Stellen sehr schwierig", erklärte Kaltenborn im März 2014 im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Als schließlich Mitte des Jahres 2014 die Krim-Krise durch den politischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine akut wurde, kamen die Gespräche gänzlich zum Stillstand. Es wurde stetig ruhiger um die russische Partnerschaft.