Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat angekündigt, dass die geplante Reform des Qualifyings nicht vor Mai 2016 umgesetzt wird. Dies sagte der 85-Jährige der britischen Tageszeitung The Independant. Demnach sei der erste realistische Termin für die neue Form der Session am Samstagnachmittag der Spanien GP Mitte Mai. Ursprünglich hatte der Plan gelautet, bereits beim Saisonauftakt im März in Australien das Qualifying nach den veränderten Regeln zu fahren.
Als Grund für die Verzögerung nannte Ecclestone Probleme bei der technischen Umsetzung des neuen Reglements. Konkret geht es um die veränderte Zeitnahme bei der Session. "In Australien wird es das alte Qualifying sein. Die ganze Software muss neu geschrieben werden, das ist nicht einfach", so Eccelstone.
In Genf hatten am vergangenen Dienstag Teamchefs und Vertreter der Königsklasse im Rahmen der Strategie-Gruppe die Zukunft der Rennserie verhandelt. Neben dem neuen Technischen Reglement, das 2017 eingeführt werden soll, war auch das Qualifying ein Thema. Die Teilnehmer einigten sich dabei auf das neue Format. Es muss allerdings noch vom World Motor Sports Council auf seiner Sitzung am 4. März bestätigt werden.
Das neue Qualifying sieht eine Art "Reise nach Jerusalem" vor. Bislang schieden in den einzelnen Phasen nach einer bestimmten Zeit alle Fahrer aus, die schlechter als Rang X platziert waren. Nun fällt alle 90 Sekunden der langsamste Pilot aus der Wertung. Die letzten beiden Teilnehmer duellieren sich dann um die Pole-Position.
Ebenso überraschend wie die Änderung des Qualifyings an sich kommt nun die Verzögerung. Möglicherweise haben es die Beteiligten nach der gemeinsamen Sitzung schlicht verpasst, die technische Umsetzbarkeit zu klären, bevor die Nachricht an die Öffentlichkeit weitergegeben wurde. So oder so wäre angesichts des späten Zeitpunkts der Entscheidung - nicht einmal vier Wochen vor Saisonbeginn - wenig Zeit für die Klärung der Details geblieben. Bei Fahrern, Verantwortlichen und Fans hatten die Pläne ein eher durchwachsenes Echo hervorgerufen.
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