Bis zu den den offiziellen Wintertestfahrten 2016 bleibt den Formel-1-Teams noch gut ein Monat Entwicklungszeit für ihre Boliden. Wesentlich knapper fällt der Zeitplan in Sachen Zukunft der Königsklasse aus: Bis Freitag, 15. Januar müssen die Motorenhersteller ihre Konzepte vorlegen, um dem wenig geliebten Plan der neuen Allianz aus FIA und Bernie Ecclestone - Alternativmotoren ab 2017 - eine eigene Variante entgegenzusetzen.

Entsprechend wird das Thema Power Units auch die am Montag (Strategiegruppe) und Dienstag (F1-Kommission) anstehenden Gipfeltreffen der F1-Bestimmer und -Mitspieler in Genf beherrschen. Bis Ende Januar soll dann die Zukunft der Formel 1 geklärt sein - soweit die Vorgabe seitens FIA-Präsident Jean Todt und Bernie Ecclestone.

Viel zu tun, viel zu bereden also für die Teilnehmer der bevorstehenden Sitzungen. Entscheidungen müssen dringend fallen. Und das in Gremien, die sich bei ihren Zusammenkünften - überspitzt formuliert - oft einzig zu einem Termin für die nächste Sitzung durchringen. Entsprechend unbeliebt sind diese motorsport-politischen Gipfeltreffen. Der Gang nach Canossa scheint nichts gegen den Gang zur F1-Kommission.

"Es ist ein notwendiges Übel", bestätigt Günther Steiner im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com das Klischee. Der Teamchef des 2016 neuen Haas F1 Teams diskutiert in Genf zum ersten Mal im Haifischbecken der F1-Sportpolitik mit. Doch so negativ wie sie erscheint, will Steiner seiner Aussage über die Kommission gar nicht verstanden wissen.

Es graue ihm nicht vor stundenlangen Meetings ohne Gehalt. "Nein, da habe ich keine Angst. Bisher durften wir ja nicht mitmischen, weil wir noch nicht in die Meisterschaft eingeschrieben waren. Aber ich hoffe, es ist kein Übel, sondern positiv. Ich gehe da nicht negativ ran. Ich hoffe, da kommt etwas bei heraus. Wir versuchen, da etwas Positives raus zu machen. Aber am Anfang werde ich bestimmt viel zuhören, um zu sehen wie der Hase läuft", sagt Steiner.

Steiner gespannt auf Ideen der Motorenhersteller

Das Thema Power Units erwartet auch Steiner ganz oben auf der Genfer Agenda. Doch wie positioniert sich das Haas F1 Team überhaupt in dieser Angelegenheit? Steiner übt sich in Diplomatie. "Ich kenne noch nicht diesen Vorschlag - wenn er überhaupt da ist - der bis zum 15. eingereicht werden muss. Vielleicht kommt da ja jemand mit einem sehr cleveren Vorschlag. Aber den kenne ich nicht, also möchte ich nicht viel sagen", erklärt der Südtiroler auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

"Aber es ist schwierig, jetzt wieder komplett alles mit einem anderen Motorenkonzept zu machen. Das wäre glaube ich auch nicht konstruktiv", beschreibt Steiner seinen persönlichen Standpunkt. Geht es um Kosten, steht die Position des Haas-Teams allerdings. "Beim Preis ist es immer schön, wenn der runter geht. Gerade in einer Position, in der wir sind. Da werden wir nicht Nein sagen", sagt Steiner. Allerdings sei das kein eindimensionales Thema.

Entsprechend reist der Haas-Teamchef erst einmal offen für neue Ideen nach Genf. "Sicher muss man schauen, dass wir den Preis in den Griff kriegen - sicher auch durch Limitierung der Entwicklung. Aber ich lasse mich mal überraschen, mit was für Gegenideen zu diesem vereinfachten V8 die Motorenhersteller kommen", sagt Steiner in dem Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Das ganze Interview mit Günther Steiner lesen Sie in der nächsten Printausgabe von Motorsport-Magazin.com. Ab März im gut sortierten Kiosk, oder hier als E-Paper.