Die Zeit des Schweigens, der Politik und Geheimhaltung zwischen den beiden Hälften der Ferrari-Box ist Geschichte. Seit Sebastian Vettel zur Scuderia gewechselt ist und Fernando Alonso ersetzt hat, sei so ziemlich alles sehr viel besser geworden. Das berichtete Kimi Räikkönen in den vergangenen Wochen mehrfach.

"So fühlt es sich zumindest für mich an. Ich denke, das Team ist viel enger zusammengerückt und wir arbeiten besser zusammen. All die Veränderungen nach dem vergangenen Jahr waren richtige Entscheidungen und sind in die richtige Richtung gegangen", sagte Räikkönen etwa im Vorfeld des Brasilien GP auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Nun hat der Iceman die Gründe für sein Empfinden näher beschrieben. Bei einem Event in der Heimat bringt Räikkönen diese Woche gleich zwei Argumente, warum es bei Ferrari mit Vettel statt Alonso seiner Einschätzung nach besser läuft. "Es ist natürlich schöner für die Fahrer, wenn sie miteinander sprechen und zusammen arbeiten können. Für das Team ist es eine ziemlich große Erleichterung und auch ein Vorteil, dass es keine Geheimhaltung oder Politik gibt", sagt Räikkönen dem finnischen MTV.

Räikkönen und Vettel mögen dieselbe Art Setup

Grund Nummer zwei, warum er und Vettel so gut harmonieren würden, folgte sogleich. "Wir mögen beide so ziemlich die gleiche Art von Auto - unsere Setups sind sich immer recht nahe. Das macht es für das Team einfacher zu arbeiten und auch das Auto zu entwickeln", erklärt Räikkönen bei dem Termin in Helsinki.

Dass es bei Ferrari durch einen weiteren Fahrerwechsel noch besser laufen könnte, behauptete während der abgelaufenen der eine oder andere Beobachter. Konkret ging es um den viel diskutierten fliegenden Finnenwechsel: Valtteri Bottas statt Kimi Räikkönen. Doch die Scuderia entschied sich letztlich klar für den Iceman. "Kimi zu ersetzen, wäre ein Fehler gewesen. Er pusht Sebastian sehr hart und das ist sehr wichtig", begründete Teamchef Maurizio Arrivabene.

Räikkönen fehlte einfach das Momentum

Zudem sei Räikkönen ein viel härterer Arbeiter, als es vielleicht den Anschein erwecke und habe sich einfach aus Unglück in gewissen Situationen wiedergefunden. "Wenn du das Momentum nicht hast, ist das eine viel Besorgnis erregendere Situation, selbst wenn es natürlich immer viel Raum für Verbesserungen gibt", bestätigt Räikkönen. "Nächstes Jahr ist eine neue Chance, von Null anzufangen. Die Pace war verglichen mit vergangenem Jahr ok."

Weiteren Rückhalt findet Räikkönen nun ganz oben im Formel-1-Geschäft. "Sind Sie sicher, dass es jemanden gibt, der einen besseren Job für Ferrari gemacht hätte als Kimi Räikkönen?", fragt F1-Boss Bernie Ecclestone in der italienischen Zeitung La Gazzetta dello Sport. "Ich bin es nicht", stellt der Zampano klar.

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