Später Rückschlag für Williams und Valtteri Bottas am Freitagabend in Sao Paulo: Nach einem eigentlich grundsoliden Training und den Plätzen sieben und sechs zitierte die Rennleitung den Finnen und die Teamverantwortlichen heran. Bottas soll in der Rotphase wegen des gestrandeten Fernando Alonsos im zweiten Training unerlaubt den Sauber von Felipe Nasr überholt haben. Bei der Anhörung bestätigte sich der Verdacht schnell: Bottas gab seinen Fehler zwischen den Kurven fünf und sechs zu.
Für das Vergehen wird der Finne mit einer Versetzung in der Startaufstellung um drei Positionen bestraft, kassiert außerdem die zwei ersten Punkte auf das Strafkonto seiner Rennlizenz. Die Begründung der Stewards um Bottas' Landsmann Mika Salo: Zwar habe es einen nennenswerten Geschwindigkeitsunterschied der Boliden gegeben, doch hätte Bottas es leicht vermeiden können, unter roter Flagge zu überholen.
Besonders bitter fühlt sich die Strafe für Bottas gerade deshalb an, weil er zuvor ein sehr gutes Fazit seines Tages gezogen hatte. "Wir haben heute viele Informationen über die Reifen gesammelt, was die Priorität war. Wir haben die softe und mittlere Mischung gut zum Arbeiten gebracht und die Longruns haben sich konstant angefühlt. Also bin ich echt hoffnungsvoll, dass wir dieses Wochenende stark sein können. Es war rutschiger als vergangenes Jahr, aber ich habe mich damit ganz wohl gefühlt", sagte Bottas, dessen einziges Problem in einem Ausrutscher neben die Strecke gipfelte.
Massa kämpft mit dem Grip in Interlagos
Teamkollege Felipe Massa erging es beim Training für sein Heimrennen völlig anders. "Es war ein schwieriger Tag. Das Auto war instabil und ich habe damit gekämpft, den Grip am Heck zu bekommen, den ich haben wollte. Ich glaube, ich habe keine Runde erwischt, ohne das Heck irgendwo zu verlieren. Die Oberfläche hier bietet wenig Grip, aber sorgt für sehr hohen Reifenverschleiß, sodass das Auto viel gerutscht ist. Wir haben viel Arbeit zu erledigen", klagte Massa nach Rang 17 am Vormittag und P10 im zweiten Training.
Performance-Chef Rob Smedley sieht diese Arbeit hingegen schon als erledigt an: "Es waren gute Sessions für uns. Wir hatten viel Arbeit damit, die Balance richtig hinzubekommen, aber wir haben die Autos jetzt gut eingestellt. Mit wenig Benzin waren wir konkurrenzfähig und wir können auch mit unserer Performance mit viel Sprit zufrieden sein. Klar gibt es noch einige Details anzusehen, aber generell sind wir sehr wettbewerbsfähig, wenn wir uns mit den Leuten vergleichen, die in der Weltmeisterschaft um uns herum liegen."
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