Nico Rosberg erlebte wortwörtlich einen heißen Auftakt zum Mexiko Grand Prix. Im 1. Training sorgte der Mercedes-Pilot für Aufsehen, als er mit brennenden Hinterrädern zurück an die Box fuhr. Nach einem Verbremser waren seine Bremsen derart stark überhitzt, dass erst einmal Feierabend war nach 19 Runden. Rosberg steuerte die Garage an, wo das Team schließlich die Brems-Lufthutzen und Brems-Zangen wechselte.
Überhitzte Bremsanlagen waren nicht nur bei Rosberg ein Problem, sondern zogen sich durch das gesamte Feld hinweg. "Als ich gebremst habe und stehen geblieben bin, war da kein Luftfluss mehr und die Temperaturen gingen durch die Decke", erklärte Rosberg. "Die Luft ist hier sehr dünn, weil wir so hoch sind. Deshalb ist das ganze Auto generell heiß. Wenn das Auto dann steht, kocht alles hoch."
Monaco-Abtrieb – Monza-Speed
Die Bremsen seien auf dem engen Mexiko-Kurs mit Highspeed-Charakter absolut am Limit. Rosberg verglich das Autodromo Hermanos Rodriguez gar mit einem Gokart-Kurs. "Die Strecke ist sehr außergewöhnlich", sagte der amtierende Vize-Weltmeister. "Wir fahren einen Heckflügel mit Monaco-Abtrieb, haben aber einen Speed wie in Monza – weil hier einfach kein Luftwiderstand ist." Das verkürzte Training beendete Rosberg auf dem sechsten Platz.
Nachmittags lief es besser beim Mercedes-Piloten. Nach 36 Runden erzielte er die Bestzeit im 2. Training. Für seine schnellste Runde benötigte Rosberg 1:21.531 Minuten. Teamkollege Lewis Hamilton landete mit gut vier Zehntelsekunden Rückstand auf dem vierten Platz. "Es war eine große Steigerung in der Strecke, unglaublich", sagte Rosberg. "Von der ersten bis zur letzten Runde war es eine ganz andere Welt da draußen: Jetzt ist auf einmal Grip da. Am Ende war es cool zu fahren."
Vettel? Fokus auf Hamilton
Silberpfeil-Kollege Hamilton sorgte im Training ebenfalls für Aufsehen, als er sich plötzlich auf der Strecke drehte. Der fehlende Grip und die rutschige Piste ließ auch den Weltmeister nicht verschont. "Es ist verrückt, wie rutschig sie ist", sagte Hamilton. "Aufgrund der Höhenlage gibt es noch weniger Grip als in Monza. Demnach rutschte das Auto viel herum. Aber es wird immer besser, je mehr wir fahren."
Rosberg sah die Mercedes-Mannschaft in Mexiko für den weiteren Verlauf des Wochenendes gut aufgestellt. Während es für Hamilton um nichts mehr geht, kämpft Rosberg noch um Platz zwei in der Gesamtwertung. Ein direktes Duell mit Ferrari-Star Sebastian Vettel sah er jedoch nicht – der Fokus bleibt auf Hamilton gerichtet. "Ich will den Kerl neben mir besiegen", sagte er vor dem drittletzten Rennen des Jahres.
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