Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat erneut über die Idee eines dritten Autos für die Teams in der Formel 1 ab 2016 - unabhängig von einem möglichen Abschied Red Bulls und Toro Rossos - gesprochen. Nachdem Wolff bereits Ende der vergangenen Woche die finanzielle Machbarkeit für die Rennställe versicherte, gerät der Mercedes-Chef nun regelrecht ins Schwärmen.

"Der Plan würde mir persönlich gut gefallen. Ich setze die Regeln aber nicht alleine durch. Ich kann nur versuchen, Impulse zu geben. Ein drittes Auto würde dem Fahrermarkt Bewegung verschaffen und es wäre für die Fans spannend, wie sich ein Wehrlein oder ein Stoffel Vandoorne in diesen Autos gegen die Superstars schlagen", sagt Wolff gegenüber Spox.

Manor eine gute Alternative für Wehrlein

Allerdings müsste in diesem Fall Sorge getragen werden, dass der Wettbewerb speziell an der Spitze enger wird. Ansonsten droht der Formel 1 noch mehr Vorhersehbarkeit als durch die aktuelle Dominanz der beiden Silberpfeile. Das gesteht selbst deren Motorsportchef ein. "Wir müssen nur sicherstellen, dass nicht drei Mercedes oder drei Ferrari auf dem Podium stehen - das ist das Detail, was zu lösen ist", sagt Wolff.

Aktuell wisse man allerdings noch nicht, in welche Richtung sich die Formel 1 in dieser Angelegenheit bewege. Deshalb müsse man sich in puncto Pascal Wehrlein auch einen Plan B überlegen - und der heißt nicht zwingend Titelverteidigung in der DTM. Bereits mehrfach wurde der neue Motorenkunde Mercedes', Manor Marussia, mit Wehrlein in Verbindung gebracht. Sollten die dritten Autos nicht kommen also durchaus eine Möglichkeit.

"Vielleicht sollte man da schon ein wenig früher sprechen. Aber es ist definitiv eine Alternative, die uns gut gefallen würde", sagt Wolff. Vielleicht gerade, weil er ja selbst erwartet, dass Manor mit dem neuen Mercedes-Antrieb einen gewaltigen Sprung machen wird. Wehrlein müsste also nicht im Nirvana des Feldes herum gondeln.

Wehrlein testete bereits für Force India und Mercedes, Foto: Sutton
Wehrlein testete bereits für Force India und Mercedes, Foto: Sutton

Gespräche mit mehreren F1-Teams laufen

Vertragsreif ist hier allerdings noch bei weitem nichts. Doch streckt Mercedes seine Fühler zurzeit in alle Richtungen aus. "Ich kann sagen, dass wir erste Gespräche mit Formel-1-Teams hatten, aber nicht in einem Stadium, wo ich in der Lage wäre, zu bestätigen, dass er in die Formel 1 gehen wird", sagt Wolff gegenüber Autosport.

Zumindest die Versprechen vom vergangenen DTM-Wochenende in Hockenheim, sind damit bereits eingelöst. "Nun werden wir Gespräche führen. Es kommt auch darauf an, wie sich das Reglement entwickelt - zum Beispiel ob es ein drittes Auto geben wird. Es wäre aber auf jeden Fall gut, wenn ein paar Junge kommen würden. Die Chance (dass Wehrlein 2016 F1 fährt) liegt bei 50 Prozent", sagte Wolff beim Saisonfinale der Tourenwagenserie. Zu jedem Preis werde das allerdings nicht geschehen, zitiert RTL den Motorsportchef.