Zahlreiche Spekulationen ranken sich derzeit um einen Formel 1-Einstieg von VW. Die Wolfsburger wollen unter dem Markennamen Audi in die Königsklasse des Motorsports einsteigen und sollen dazu an einer Übernahme des Red Bull-Teams interessiert sein.

Audi und das Red Bull-Drama

Nachdem Renault bei Red Bull entnervt das Handtuch geworfen hat, ist der österreichisch-britische Rennstall auf der Suche nach einem neuen Motorenhersteller. Erneut werden Gerüchte laut, Audi wolle in die Königsklasse einsteigen, sogar von einer Übernahme des Rennteams ist bereits die Rede.

In Singapur hatte Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko damit gedroht, dass sich Red Bull komplett aus der Formel 1 zurückziehen werde, wenn man bis Ende des Jahres keinen konkurrenzfähigen Motor auftreiben könne. In europäischen Medien wird zudem spekuliert, dass Volkswagen bereits ein Formel-1-Aggregat entwickelt habe und nun unter dem Markennamen Audi entweder als Motorenlieferant oder sogar als Werksteam mit Red Bull als Hauptsponsor in die Königsklasse einsteigen wolle. Auch von einem Ausstieg von Audi in DTM und der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC sei die Rede.

Audi und die Formel 1: Die Fakten

Aber was ist dran an diesen Gerüchten? Bisher gibt es von Seiten Volkswagen und Audi nur Dementis, was aber nicht heißt, dass hinter den Kulissen nicht verhandelt und entwickelt wird. Insider sprachen bereits zu Saisonbeginn davon, dass Audi nur noch auf die richtige Gelegenheit für einen Formel 1-Einstieg warte. Diese bietet sich nun an.

Audi könnte in der Formel 1 von seiner Sportwagen-Erfahrung profitieren, Foto: Simninja
Audi könnte in der Formel 1 von seiner Sportwagen-Erfahrung profitieren, Foto: Simninja

Immerhin ist Audi, abgesehen von Porsche, die VW-Marke mit dem sportlichsten Image. Zahlreiche Erfolge in der WEC und der DTM sprechen für sich. Und Audis Ruf ist in der Öffentlichkeit momentan nicht der Beste. Der "Schieb-ihn-raus"-DTM-Skandal aus Spielberg hat dem sportlichen Wert der Marke geschadet. Ein Wechsel in die Formel 1 könnte das Image dementsprechend wieder aufwerten. Zudem wäre ein guter Teil der nötigen Strukturen und Ressourcen bereits vorhanden.

Es muss allerdings auch gesagt werden, dass ein Formel 1-Einstieg kein Zuckerschlecken oder gar Selbstläufer ist. Diese Erfahrung erlebt momentan Honda, und dass sehr schmerzlich. Reglement-Änderungen ab 2017 sollen die Motorenentwicklung für Hersteller wieder attraktiver machen, Details dazu sind aber noch nicht vorhanden. Sie werden noch verhandelt. Dementsprechend ist es auch vorstellbar, dass Audi mit einem offiziellen Engagement noch abwarten will, bis eben dieses neue Reglement verkündet wird.