Für seine schon sechste Formel-1-Saison muss Sergio Perez sehr bald eine Entscheidung treffen. Um seine Zukunft ranken sich derzeit verschiedene Gerüchte. Force India würde gern am Mexikaner festhalten, doch dieser könnte sich auch in Richtung des Lotus-Teams orientieren, das nächste Saison Renault heißen wird, sollten die Franzosen sich zur Übernahme entscheiden.

Die Gazzetta dello Sport berichtete bereits am Dienstag, dass Perez sich auf dem Weg nach Enstone befinde. Dieser Zug wird dadurch möglich, dass sich Romain Grosjean in Richtung Haas orientiert, um sich für einen möglichen Wechsel nach Ferrari für 2017 in Stellung zu bringen. Sollte die Übernahme durch Renault ausbleiben, könnte Perez mit seinen Telmex-Millionen einen Teil zur Rettung des Lotus-Temas beitragen.

Doch Force India will nun schnell Fakten schaffen. "Der Deal wird abgeschlossen werden, daran habe ich keinen Zweifel", sagte ein selbstbewusster Robert Fernley gegenüber Autosport. Ursprünglich sollte bis Singapur ein neuer Vertrag bei Force India abgeschlossen werden, nachdem Nico Hülkenberg bereits für zwei weitere Jahre bestätigt worden ist. Eine Ankündigung blieb jedoch aus.

Perez' Zukunft könnte auch von Pascal Wehrlein abhängen, Foto: Sutton
Perez' Zukunft könnte auch von Pascal Wehrlein abhängen, Foto: Sutton

Fernley, der offiziell nur stellvertretender Teamchef ist, faktisch den Rennstall von Vijay Mallya aber leitet, beunruhigt das nicht. Er will sich mit der Verlautbarung nämlich Zeit lassen, um auf einen passenden Termin zu warten: "Selbst wenn es schon unter Dach und Fach wäre, wäre der beste Ort für uns, um es anzukündigen, in Mexiko. Deshalb denke ich nicht, dass vorher etwas verkündet wird." Der erste Große Preis von Mexiko nach 23 Jahren Abstinenz wird am 1. November in Mexiko-Stadt ausgetragen.

Perez hat seit dem Großen Preis von Österreich in fünf von sechs Rennen gepunktet und liegt in der WM-Tabelle vor dem hochgelobten Nico Hülkenberg. Er selbst hat sich zu den Lotus-Spekulationen bislang noch nicht geäußert. Im Hintergrund ziehen noch weitere Akteure die Fäden: Mercedes würde gerne Pascal Wehrlein in die Formel 1 bringen und Force India wäre eine geeignetere Anlaufstelle als Manor, um sich zu empfehlen. Im Gegenzug dafür könnten Force India Schulden bei Mercedes erlassen werden.