Das bislang ziemlich verkorkste Wochenende setzte sich für Nico Rosberg am Sonntag scheinbar nahtlos fort. Auf dem Weg in die Startaufstellung ging sein Motor gleich mehrfach aus. "Das war ein großer Schreck. Das Auto war immer ausgegangen, wenn das in der Startaufstellung passiert, ist das Rennen zu Ende und ich muss aus der Box starten", gab er seine Gefühlswelt in diesem Moment zu Protokoll.

Abhilfe schaffte eine Veränderung seines gewohnten Startprozederes. Zwar lief der Motor danach, aber am Start hatte er gleich zu kämpfen. Valtteri Bottas war schon vor dem Mercedes-Piloten, doch Rosberg konnte seine Position zurückerkämpfen. Danach blieb er das Rennen über im Heck seines Teamkollegen Lewis Hamilton, bis dieser mit Leistungsproblemen zu kämpfen hatte und ausfiel.

Extremer Reifenabbau verhindert Angriff auf das Podium

Plötzlich war er Vierter und das Podium in Sichtweite. Doch er hatte keine Chance. "Ich dachte, ich kann Kimi angreifen. Nach den Stopps hatte es sich auch gut angefühlt, aber danach haben die Reifen so schnell abgebaut, auch die harten, ich hätte gar nicht gedacht, dass das überhaupt geht", schilderte der 30-Jährige seinen Kampf mit stumpfen Waffen.

Das gesamte Rennen über waren die Mercedes nicht in der Lage, vorne anzugreifen. Rosberg sieht darin nicht unbedingt einen Trend. "In den letzten Rennen waren wir so dominant, daher wird sich nicht alles ändern nach einem Rennen. Ich denke, das hier war eine Anomalie. Aber die Gefahr ist natürlich da. Und das größte Problem ist, dass wir nicht verstehen, warum es so ist", zeigte er sich ratlos.

Durch Hamiltons Ausfall konnte Rosberg den Rückstand in der WM dennoch auf 41 Punkte verringern, wodurch er plötzlich die WM wieder in der eigenen Hand hat. Das tröstet ihn aber nicht. "Nein nicht wirklich. Wir sind enttäuscht, dass das Auto nicht funktioniert und wir es nicht verstehen."