Dritter Streich in Rot: Sebastian Vettel hat in Singapur seinen dritten Grand-Prix-Sieg für Ferrari eingefahren. Der viermalige Weltmeister erzielte dabei seinen vierten Triumph auf dem Stadtkurs in Singapur. Am Samstag hatte er seine erste Pole Position für die Scuderia eingefahren.

"Das Rennen war sehr intensiv und sehr schwierig mit den Safety-Car-Phasen", sagte Vettel. "Daniel hat sehr gut auf seine Reifen geachtet. Hier ist es nicht einfach, zu überholen. Das habe ich ausgenutzt. Wir hatten ein tolles Wochenende und ich möchte mich beim Team bedanken."

Platz zwei ging an Vettels letztjährigen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo. Der Australier hatte von Startplatz zwei keine Chance, um Vettels Sieg zu gefährden. "Wir kamen recht zuversichtlich hierher. Ich bin immer eher vorsichtig, aber die Pace war gut und wir waren fast genauso gut wie Sebastian", sagte Ricciardo. Hinter ihm wurde Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari Dritter. "Gestern hatte ich Probleme. Ich hatte danach nicht so ein gutes Ergebnis erwartet. Auch heute hatte ich wieder einige Probleme, aber mein Speed hat für Platz drei gereicht. Leider hatte ich nicht die Möglichkeiten, um die anderen beiden anzugreifen", sagte der Finne.

Nico Rosberg beendete ein schwieriges Wochenende für sein Mercedes-Team auf dem vierten Platz. Damit sammelte er wichtige Punkte im Titelkampf gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton, der das Rennen mit einem technischen Defekt aufgeben musste. Rosberg liegt jetzt nur noch 41 Punkte hinter Hamilton auf WM-Rang zwei. Vettel verkürzte seinen Rückstand auf Platz drei bis auf 49 WM-Zähler.

Valtteri Bottas, Daniil Kvyat, Sergio Perez und Max Verstappen komplettierten die Top-8. Die letzten Punkte gingen an Carlos Sainz und Felipe Nasr.

Der Vorstart: Schon beim Verlassen der Box gab es Hektik bei Nico Rosberg. Der Motor an seinem Silberpfeil ging bei einer Startübung am Boxenausgang gleich zweimal aus. Zumindest beim zweiten Mal gestand Rosberg jedoch, einen Fehler gemacht zu haben. Aber auch beim nächsten korrekt durchgeführten Versuch klappte es zunächst nicht, den Motor anzulassen. Er konnte dann zwar in die Startaufstellung fahren, das Team arbeitete jedoch weiter fleißig an der Lösung des Software-Problems, das auch bei Lewis Hamiltons Mercedes bestand.

Der Start: Kein weiteres Drama am Start. Sebastian Vettel setzte sich von der Pole Position durch. Hinter ihm blieb Daniel Ricciardo auf Platz zwei. Kimi Räikkönen musste sich jedoch hart gegen Daniil Kvyat verteidigen, behielt aber die Oberhand. Dahinter kamen beide Silberpfeile ohne Probleme weg und hielten ihre Positionen, wobei sich Rosberg gegen Valtteri Bottas verteidigen musste. Max Verstappen blieb am Start stehen. Sein Toro Rosso musste in die Box geschoben werden, um dort vom Team angelassen zu werden.

Die Zwischenfälle: Nach 14 Runden kam es zum großen Knall: Felipe Massa kam gerade von seinem ersten Boxenstopp, Nico Hülkenberg fuhr gerade durch die erste Kurve. In der Schikane kam es dann zur Berührung. Hülkenberg sprang über das rechte Rad des Williams und landete seitwärts in der Streckenbegrenzung. "Mein Rennen ist durch die Geschichte beendet", sagte Hülkenberg. "Ich bin auf der Rennlinie, knapp vorne. Er verbremst sich ein bisschen, sticht rein und trifft mich hinten. Dadurch hat er mein Rennen beendet." Dennoch erhielt Hülkenberg von den Rennkommissaren eine Strafe. Er verliert in Japan drei Startpositionen.

Eine weitere Safety-Car-Phase löste ein Fan aus, der plötzlich auf der Strecke auftauchte und am Zaun entlang lief. Vettel meldete dies verwundert über Funk, die Rennleitung schickte das Safety Car auf die Strecke. Der Fan kletterte allerdings schon vorher durch ein Loch im Zaun von der Bahn. Splitterndes Karbon gab es kurz nach der zweiten Safety-Car-Phase am McLaren von Jenson Button. Der Brite war drauf und dran, Pastor Maldonado zu überholen, fuhr ihm aber nach einem Ausritt des Lotus-Piloten auf das Hinterrad auf und beschädigte dabei seinen Frontflügel.

Die Ausfälle: Nach der Kollision mit Nico Hülkenberg nahm das Rennen für Felipe Massa keine gute Wendung. Der Brasilianer hatte mit Getriebeproblemen zu kämpfen und musste seinen Williams in der Box abstellen. Das gleiche Schicksal ereilte Lewis Hamilton, der urplötzlich einen Leistungsverlust zu verzeichnen hatte und weit zurückfiel. Das Team versuchte zwar, das Problem zu beheben, gab dann jedoch nach und ließ der Briten den Silberpfeil an der Box abstellen. Kurz darauf gab auch Fernando Alonso das Rennen wegen eines Getriebeproblems auf. Auch sein Teamkollege Button musste kurz vor Rennende mit Getriebeproblemen aufgeben.

Die Top-Facts des Rennens

  • Dritter Saisonsieg von Vettel
  • Kollision Button / Maldonado
  • Fan auf der Strecke löst SC-Phase aus
  • Ausfall von Hamilton mit technischen Problemen
  • Kollision Massa / Hülkenberg
  • Software-Probleme bei Mercedes vor dem Start