Toro Rosso präsentierte sich im Qualifying in Singapur konkurrenzfähig. Zwar konnte Carlos Saint Jr. die Möglichkeiten des Autos aufgrund eines Kontakts mit der Wand nicht ausspielen, dafür verbuchte Max Verstappen einen soliden achten Platz. Dabei lief es in der Generalprobe gar nicht so rund. "Im letzten Training hatten wir etwas mit den Hinterreifen zu kämpfen. Sie wurden etwas zu heiß. Vor allem Sektor drei war sehr schlecht, aber dann haben wir es für das Qualifying hinbekommen. Ich bin sehr happy", strahlte Verstappen.

Streckencharakteristik kommt Team entgegen

Ein paar neue Teile haben die Toro Rossos dabei, aber Verstappen sieht den Grund für die Steigerung in erster Linie beim Layout der Strecke. "Es gibt hier nicht so viele Geraden. Ich weiß nicht, was Mercedes gemacht hat. Vielleicht mussten sie ihre Motoren etwas nach unten regeln. Aber man kann sehen, dass Red Bull dort vorne ist und wir sind nicht so weit weg", sieht er Parallelen mit dem Schwester-Team.

Im Gegensatz zur Konkurrenz drehte Verstappen in Q3 nur eine fliegende Runde und verzichtete darauf, auf gebrauchten Reifen eine Zeit zu setzen. Seine eigene Entscheidung, wie er erläutert. "Die Strategie war offen. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch auf gebrauchten Reifen rausgehen können", stellt er klar. "Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich es brauche. Wenn du dich einmal an das Gefühl auf einem neuen Satz Reifen gewöhnt hast, willst du zwischendurch keinen alten mehr verwenden - zumindest gilt das für mich."

Für den 17-Jährigen ist es das erste Wochenende in Singapur. Entsprechend viele neue Erfahrungen sammelte der Niederländer auf der Strecke und auch außerhalb. "Es ist immer schwieriger, hier zum ersten Mal herzukommen. Man muss alles zum ersten Mal erleben. Wahrscheinlich hat man nächstes Jahr mehr Erfahrung und es wird besser sein. Aber ich kann sehr zufrieden mit meinem bisherigen Verlauf des Wochenendes sein", lobt er sich vor allem dafür, bislang keinen Schaden an seinem Boliden verursacht zu haben.

Keine Fehler trotz Unerfahrenheit

Auf Straßenkursen wie Singapur zählt für Verstappen vor allem die Erfahrung, um das Limit richtig einschätzen zu können. Bis dahin sei es ein Lernprozess. "Es geht Schritt für Schritt. Das habe ich dieses Wochenende gemacht. Du lernst viel, wenn du schon zuvor auf einem Straßenkurs gefahren bist, wie in Monaco. Zudem bekomme ich natürlich stetig mehr Erfahrung und habe dadurch auch eine andere Herangehensweise", erklärt er.

Um seine gute Ausgangsposition im Rennen nutzen zu können, will Verstappen aber auch am Start gut wegkommen. Bislang war es eher schwierig, wie der Teenager zugibt. "Es ist sehr schwierig, den richtigen Punkt zu erwischen. Wenn der Start nicht so wichtig ist, wie in Monza, als ich ohnehin Letzter war, dann gibt es nicht so viel zu verlieren. Dort habe ich es ausgereizt, aber das kann ich jetzt nicht", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.