Dichter Smog macht den Verantwortlichen des Großen Preises von Singapur zu schaffen. Von Bauern illegal gelegte Waldbrände auf der indonesischen Insel Sumatra sorgen dafür, dass der südostasiatische Stadtstaat derzeit in eine dicke, gesundheitsgefährdende Rauchwolke gehüllt ist, die das Nachtrennen im schlimmsten Fall sogar gefährden könnte. Motorsport-Magazin.com liefert aktuelle Informationen zum Smog in Singapur.
Ticker: Smog in Singapur
Stand - Freitag: Während die Formel 1 ihre Runden in Singapur dreht, liegt der PSI-Wert weiterhin knapp unter 100 und damit nicht im ungesunden Bereich. Die äußeren Bedingungen sollten das Rennwochenende in Singapur demnach nicht beeinflussen, denn auch die Regenwahrscheinlichkeit ist bis inklusive Sonntag gering. Es sollte bei schwülen 30 Grad trocken bleiben.
Stand - Donnerstag: Gerade rechtzeitig vor dem Beginn des Rennwochenendes in Singapur scheint die unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Smog gebannt. Da der Wind nach wie vor aus Südosten weht und damit kein Rauch aus Sumatra, wo noch immer Waldbrände toben, nach Singapur transportiert wird, lag der 24-PSI-Wert um 16:00 Ortszeit nur mehr zwischen 71 und 88 und damit im als "moderat" bezeichneten Bereich.
Die nationale Umweltagentur NEA rechnet damit, dass sich der positive Trend in den nächsten Stunden fortsetzen wird, sofern der Wind nicht wider Erwarten auf westliche Richtung dreht.
Stand - Mittwochnachmittag: Die Smog-Situation in Singapur hat sich am Mittwoch entspannt. Regenschauer und der Umstand, dass die Windrichtung auf Südost gedreht hat, zeichneten dafür verantwortlich, dass der PSI-Wert gesunken ist. Um 21 Uhr Ortszeit lag der 24-Stunden-PSI bei 96 bis 118, während der 3-Stunden-PSI nur mehr 98 betrug und damit nicht mehr im als ungesund klassifizierten Bereich lag.
Für Donnerstagvormittag und -nachmittag erwartet die nationale Umweltagentur NEA Gewitterschauer über Singapur, zudem soll der Wind weiterhin aus Südost bis Süd wehen. Es wird damit gerechnet, dass sich der 24-Stunden-PSI im unteren Level des ungesunden Bereichs bewegen wird und eventuell den mittleren Level erreichen könnte, falls der Wind dreht und mehr Rauch aus dem westlich von Singapur gelegenen Sumatra in Richtung des Stadtstaats transportiert.
Stand - Mittwochmorgen: Die Smog-Situation in Singapur hat sich aufgrund von Unwettern am Vormittag beziehungsweise zu Mittag vorrübergehend etwas entspannt. Der 24-Stunden-PSI-Wert lag um 14 Uhr Ortszeit bei 96 - 117, der 3-Stunden-PSI bei 118. Ab einem Wert von 100 gilt die Luftverschmutzung gemäß offizieller Definition als ungesund.
Stand - Dienstagabend: Regenschauer haben am Dienstagnachmittag in Singapur zwischenzeitlich für eine leichte Entspannung der Lage gesorgt. Um 23 Uhr Ortszeit lag der 24-Stunden-PSI-Wert zwischen 108 und 127 und damit niedriger als am Vormittag, allerdings noch immer im ungesunden Bereich. Für Mittwoch erwartet die nationale Umweltagentur NEA Wind aus Süden und Südosten, sodass die dunstigen Bedingungen anhalten werden. Stellen sich die Winde aus Sumatra ungünstig dar, könnte sich die Situation auch verschlechtern.
Die NEA rechnet damit, dass sich der PSI-Wert in den nächsten 24 Stunden im mittleren bis hohen ungesunden Bereich bewegen wird, aber auch den unteren Level des sehr ungesunden Bereichs erreichen kann, wenn dichterer Rauch aus Sumatra nach Singapur geweht wird.
Stand - Dienstagnachmittag: Die Organisatoren des Singapur GP haben ein offizielles Statement zur aktuellen Lage veröffentlicht. Darin heißt es: "Basierend auf den aktuellen PSI-Werten gibt es keine Pläne, das veröffentlichte Renn- und Unterhaltungsprogramm zu ändern. Die Smog-Situation kann sich schnell ändern, nicht nur von Tag zu Tag, sondern von Stunde zu Stunde. Deshalb ist es momentan nicht möglich zuverlässig vorherzusagen, wie die PSI-Werte am Wochenende sein werden. Wir werden weiterhin eng mit allen relevanten Regierungsbehörden zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Vorhersagen zu erhalten, wenn diese verfügbar sind."
Um die Zuschauer zu informieren werden die PSI-Werte und Gesundheitshinweise sowohl auf der offiziellen Webseite des Rennens und in der Singapur GP App als auch auf den Videoscreens an der Strecke angezeigt und im Streckenradio durchgesagt werden. Zudem wird an allen Eingängen zum Circuit Park ein Gesundheitsratgeber (Government Health Advisory) verteilt und im gesamten Streckenareal Atemschutzmasken zum Selbstkostenpreis verkauft.
Stand - Dienstagvormittag: Um 10 Uhr Ortszeit wurden in Singapur nach Angaben der nationalen Umweltagentur (NEA) 24-Stunden-PSI-Werte von 126 bis 151 gemessen. Bereiche zwischen 101 und 200 werden als ungesund eingestuft. Laut Information des Bildungsministerium werden die Schulen in Singapur ihre Außenaktivitäten einstellen, sobald der Level "sehr ungesund" (201 - 300) erreicht wird. Erreicht der der PSI den Status "gefährlich" (300+) könnten die Schulen sogar komplett geschlossen bleiben. Laut lokalen Medienberichten kommt es in Singapur derzeit zu einem deutlichen Anstieg beim Verkauf von Atemschutzmasken.
Der Pollutant Standards Index (PSI) in Singapur:
PSI | Bezeichnung | Auswirkungen auf die Gesundheit |
0 - 50 | Gut | Keine |
51 - 100 | Moderat | Geringe oder keine für die Durchschnittsbevölkerung. |
101 - 150 | Ungesund für empfindliche Gruppen | Mitglieder empfindlicher Gruppen könnten Auswirkungen auf die Gesundheit spüren. Die Durchschnittsbevölkerung ist wahrscheinlich nicht betroffen. |
151 - 200 | Ungesund | Jeder kann beginnen, Auswirkungen auf die Gesundheit zu spüren. Mitglieder empfindlicher Gruppen können ernsthaftere Auswirkungen spüren. In geschlossenen Räumen bleiben. |
201 - 300 | Sehr ungesund | Gesundheitswarnung unter Notfallbedingungen. Die gesamte Bevölkerung kann betroffen sein. |
300+ | Gefährlich | Gesundheitsalarm: Jeder kann ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit spüren. |
Auch der Flugbetrieb in Südostasien ist mittlerweile von den Waldbränden in Indonesien betroffen. In Singapur mussten zwei Privatjets aufgrund der schlechten Sicht umgeleitet werden und im malaysischen Sepang wurden am Montag sogar 29 Flüge verschoben, umgeleitet oder abgesagt. Mittlerweile haben die Waldbrände auch eine politische Dimension erreicht: Gemäß der nationalen indonesischen Umweltagentur (NEA) wird Indonesien die Namen jener Firmen, die unter Verdacht stehen, für die Feuer auf der Insel Sumatra verantwortlich zu sein, veröffentlichen.
Stand - Montag: Nicht die schwülen Temperaturen, sondern der dichte über Singapur hängende Smog sorgt diesmal für Sorgenfalten. Waldbrände im benachbarten Indonesien sorgen derzeit dafür, dass der Stadtstaat in eine dicke und äußerst ungesunde Rauchwolke gehüllt ist. Am Montag erreichte der Pollutant Standards Index (PSI), anhand dessen die Luftverschmutzung gemessen wird, einen Wert von 222, was das Jahresmaximum bedeutet und jenseits der offiziellen "sehr ungesunden" Marke von 200 liegt.
Nachdem am Wochenende bereits einige Freiluftveranstaltungen abgesagt werden mussten, beobachten die Organisatoren des Singapur GP die Entwicklungen ganz genau. "Im Falle, dass der Smog zu Sicht-, Gesundheits- oder Durchführungsproblemen führt, wird der Singapur GP eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, bevor eine gemeinsame Entscheidung bezüglich des Rennens getroffen wird", heißt es in einem offiziellen Statement.
Die nationale Umweltagentur gab am Montag bekannt, dass auch am Dienstag der Wind aus Südwesten wehen und Rauch aus Sumatra nach Singapur befördern wird. Sollten sich die Winde verstärken, könnte sich die Smog-Situation auch noch weiter verschlechtern, heißt es in dem Statement. Für Dienstag sind Regenschauer vorhergesagt, die jedoch nur kurzfristige Entspannung bringen sollen.
Die Entscheidung, ob für die Formel 1 die notwendige Sicherheit gegeben ist, liegt letztlich bei FIA-Renndirektor Charlie Whiting, der in ständigem Kontakt mit den Teams und Fahrern steht. Bereits in den letzten Jahren hatte es in Singapur während der Rennwochenenden aufgrund von Waldbränden Smog gegeben, der jedoch noch nie so dicht ausfiel wie diesmal.
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