Schon vor dem Saisonstart war klar, das McLaren-Honda keine einfache Rückkehr in die Formel 1 haben würde, denn die Konkurrenten hatten ein Jahr Entwicklungsvorsprung mit den Motoren. Die Wahrheit war sogar noch ernüchternder als die Erwartungen. Fernando Alonso und Jenson Button fuhren der Konkurrenz fuhren hinterher und sahen nicht einmal allzu oft die Zielflagge. 10 Ausfälle bei 21 Starts machen eine Zielquote von gut 52 Prozent.

Punkte gab es sogar noch seltener. In je zwei Rennen konnten die McLaren-Piloten, beides ehemalige F1-Weltmeister, WM-Zähler sammeln. Während Button "bereits" im sechsten Rennen in Monaco punktete, schaffte es Alonso erst in Silverstone durch viele Ausfälle der Konkurrenz auf dem zehnten Platz ins Ziel, bevor er in Ungarn wie durch ein Wunder auf Rang fünf ins Ziel kam. So hatten sich McLaren und Honda die erneute Partnerschaft nicht vorgestellt.

Dabei steht McLaren sogar kurz vor einem traurigen Rekord. Seit 50 Rennen ist das Team ohne Sieg. Die bisher längste Durststrecke überdauerte 53 WM-Läufe zwischen Japan 1977 und Großbritannien 1981. Jenson Button ist optimistisch, dass sich die Situation bessern wird. "Es weiß jedoch niemand, wie schnell", gab der Brite zu. "Wir hoffen, dass es schnell geht und ich weiß, dass bei Honda und in Woking hart gearbeitet wird, damit es so kommt."

Der Weltmeister von 2009 ist vom Entwicklungstempo bei McLaren beeindruckt: "Wir hatten wahrscheinlich bereits mehr neue Teile am Auto, als ich in meiner Karriere je hatte und das trotz der Aerodynamik-Beschränkungen durch das Regelwerk. Wann wir wieder siegen werden, kann jedoch keiner sagen."

In Ungarn fuhr Alonso mit Platz fünf das bisher beste McLaren-Ergebnis der Saison ein, Foto: Sutton
In Ungarn fuhr Alonso mit Platz fünf das bisher beste McLaren-Ergebnis der Saison ein, Foto: Sutton

Die Hoffnungen an das britisch-japanische Projekt hat jedoch noch keiner verloren, bekräftigte Button: "Wenn wir nicht mehr daran glauben würden, wären wir nicht hier, um das zu diskutieren. Wir haben bei sehr schwierigen Bedingungen sehr hart gearbeitet. Zwar will man bereits am nächsten Tag besser sein, doch in einem so konkurrenzfähigen Sport ist das nicht möglich."

Um zu zeigen, wie groß die Fortschritte bereits sind, verwies der Brite auf den Saisonbeginn. "Bei den Tests hatten wir Probleme zwei Runden am Stück zu fahren oder sogar das Auto aus der Garage zu bekommen. Wir haben schon einen so weiten weg hinter uns, aber als Fahrer will man natürlich immer mehr und vor allem schneller. Dabei ist alles so komplex und wir sind sehr eingeschränkt in dem, was wir machen können.