Für Red Bull begann der Samstag in Monza mit einem Desaster. Das Team musste die gerade erst ganz frisch in den Boliden von Daniel Ricciardo eingebaute, neue Power Unit erneut wechseln. Auch am RB11 von Daniil Kvyat rotierten die Motorenteile, dass es Kopfschmerzen bereitete. Das Resultat: 50 Plätze Strafe gegen den Australier, 35 gegen den Russen. Damit war bereits vor dem Qualifying so gut wie sicher: Das Red-Bull-Duo wird beim Großen Preis von Italien aus der letzten Reihe starten.

So kam es schließlich auch - die Pace reichte nicht, sich weit genug nach vorne zu schieben, um andere Strafenopfer wie McLaren hinter sich zu halten. Ricciardo kam im Qualifying auf Rang 15, Kvyat auf Platz 14 - das schlechteste Ergebnis für die Bullen seit Brasilien 2008. Damals waren noch David Coulthard und Mark Webber an den Top-10 gescheitert.

Ricciardo feiert seine Boxencrew

"Wir hatten heute Morgen einen neuen Motor, der nur wenige Runden hielt. Ich glaube das Team hat dann den weltweit schnellsten Motorwechsel durchgeführt, um das Auto rechtzeitig zu Q1 rauszuschicken. Bisher war der beste etwa zwei Stunden und ich glaube die Jungs haben es in einer Stunde und 40 Minuten geschafft", lobte Ricciardo seine Crew.

Allein die Teilnahme am Qualifying habe sich daher schon gut angefühlt. "Nur eine Runde zu fahren, war schon fast ein Sieg - die Jungs sind absolute Legenden. Ich denke das Team hat schon gefeiert, als ich die Box verlassen konnte, aber auch mit der Runde war ich sehr zufrieden. Wir werden morgen von hinten starten und versuchen ein paar Plätze zu gewinnen. Ich mag es zu überholen, was du auf dieser Strecke kannst. Also freue ich mich schon auf die Herausforderung", sagte Ricciardo.

Ricciardo machte große Augen: So schnell können meine Jungs arbeiten??, Foto: Sutton
Ricciardo machte große Augen: So schnell können meine Jungs arbeiten??, Foto: Sutton

Kvyat: Wir müssen jetzt angreifen

Für Kvyat, der am Sonntag als Achtzehnter genau einen Platz vor dem Australier starten wird, stehen die Aussichten folglich nahezu gleich. "Wir brauchen ein gutes Rennen, um ein paar Plätze gut zu machen. Es wird ein langes Rennen und wir müssen angreifen und uns nach vorne kämpfen. Es wird auf dieser Strecke nicht einfach, aber wir werden versuchen ein paar Punkte einzufahren", sagte der Russe.

Auch Christian Horner hielt an diesem Samstag in Monza nichts außer den Leistungen beim Motorwechsel für gelungen. "Das Erwähnenswerteste ist die bewundernswerte Leistung von unserer Crew in der Garage, die einen so schnellen Motorwechsel geschafft hat. Das war bestes Teamwork und bei dieser Geschwindigkeit unser größtes Resultat heute. Strategisch gesehen wussten wir, dass wir von ganz hinten starten werden und haben deshalb versucht unser Auto entsprechend abzustimmen. So können wir morgen hoffentlich ein bisschen vor kommen", hofft der Teamchef.