Die Scuderia Toro Rosso zeigte sich trotz eher dürftiger Ergebnisse am Freitag in Monza keineswegs schlecht gelaunt. Nach den Plätzen 14 und 16 am Morgen sprangen im 2. Training die Ränge 14 und 15 heraus. Doch alle Beteiligten wissen, dass es in Italien für die Renault-Motoren ohnehin nichts zu gewinnen gibt und sind entsprechend entspannt bis sogar euphorisch.

"Ich hatte heute Spaß, das Auto war gut ausbalanciert. Auch wenn alles ok ist, sind wir nicht schnell genug. Wir bleiben aber positiv", sagte Carlos Sainz. Nicht einmal sein spektakulärer Abflug vom Vormittag konnte ihm die Laune verderben, obwohl laut eigener Aussage weder ihm noch dem Team der genaue Grund dafür bekannt war. Der Spanier grub seinen Boliden in der Parabolica ins Kiesbett ein. Das Auto musste abgeschleppt werden. "Eventuell war es ein Bremsproblem und es könnte auch an der Sicht gelegen haben", mutmaßte er.

Carlos Sainz flog am Freitagmorgen ins Kiesbett, Foto: Sutton
Carlos Sainz flog am Freitagmorgen ins Kiesbett, Foto: Sutton

Auch für den Rest des Wochenendes sind die Aussichten nicht gerade rosig. "Wir sind nicht in der Lage, Ferrari oder Mercedes beim Speed zu erreichen. Auf anderen Strecken verlieren wir auf den Geraden, aber machen in den Kurven Boden gut. Hier verlieren wir überall", so Sainz. Doch für den Kurs in Monza hat er trotzdem nur Lob übrig: "Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich 350, fast 360 drauf hatte. Es fühlte sich großartig an. Die Parabolica ist etwas ganz Besonderes. Die Strecke sollte nie vom F1-Kalender verschwinden."

Sainz und Verstappen werden strafversetzt

Kollege Max Verstappen war nicht ganz so euphorisch, aber auch er zog ein positives Fazit des Freitags: "Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Wir sind auf einem guten Weg." Gemeint war aber wohl eher eine langfristige Perspektive, denn Toro Rosso nutzt das in Sachen Punkte ohnehin vermutlich verlorene Wochenende zum Motorwechsel für beide Fahrer, inklusive Strafversetzung in der Startaufstellung. Motto: Wenn schon verlieren, dann mit Hintergedanken!

Sainz blieb auch angesichts dessen entspannt. "Wir müssen uns die Strafe hier abholen, weil das die Strecke dafür ist. Es stört mich nicht. Ich fahre nicht um die WM. Ich tue das nicht mit einem Lächeln, aber ich bin positiv und akzeptiere es", erklärte er. Sogar die Reifen-Diskussion ließ die beiden Piloten kalt. "Wir haben nicht viel bemerkt", sagte Verstappen knapp. Renningenieur Charles rechnete sich für das Qualifying am Samstag zwar nicht viel aus. Aber auch er fand etwas Positives: "Die gute Nachricht ist, dass die Longruns nicht so schlecht aussehen."