Es war ein schon längst vergessenen geglaubter Teil des GP-Zirkus, der sich mit Macht zurückmeldete: Der tödliche Unfall. In Zeiten meilenweiter Auslaufzonen und Fahrzeugen, die schier unfassbaren Kräften standhalten, schien dieses Thema ein Relikt früherer Zeiten. Doch mit Jules Bianchi war das Thema urplötzlich wieder auf dem Tisch. Der tragische Tod des Franzosen hat viele positive Effekte mit sich gebracht, wie Felipe Massa glaubt. So sei insbesondere das Gemeinschaftsgefühl der Fahrer wieder gestärkt worden.

"Zuallererst war das, was Jules passiert ist, ein sehr tragischer Moment für den Sport", sagte der 34-Jährige gegenüber Globo. "Das war kein normaler Crash, es war eine Kollision mit einem Traktor." Vieles hätte sich durch den tragischen Vorfall geändert, wie die Einführung des Virtual Safety Cars, lobt er das schnelle Ergreifen von Maßnahmen. Viel wichtiger noch, es habe den Formel-1-Fahrern, von denen jeder seine eigenen Ziele ganz vorn anstellt, wieder klargemacht, dass sie alle in einem Boot sitzen: "Nach einem Moment wie diesem wird das Band zwischen den Fahrern wieder enger zusammengeschweißt."

Doch all dies kann den Franzosen nicht zurückbringen. "Jules war ein großartiger Freund. Wir haben uns immer wieder getroffen, deshalb war es schon eine anders geartete Freundschaft als das, was normalerweise zwischen Fahrern herrscht." Felipe Massa, der 2009 in Ungarn selbst in eine potenziell lebensbedrohliche Situation geriet, appelliert daher, bei der Sicherheit nicht nachlässig zu werden: "Es ist sehr traurig und definitiv ein weiterer Grund für die Formel 1, weiter für die Sicherheit der Fahrer zu kämpfen."