Pascal Wehrlein genießt derzeit das Privileg, neben seinem Stammcockpit in der DTM regelmäßig für Mercedes und Force India in der Formel 1 testen zu dürfen. Damit bekommt die junge Nachwuchshoffnung eine breite, moderne Ausbildung, die ihm über kurz oder lang den Einstieg in die Königsklasse begünstigen soll.

Wehrlein testet regelmäßig in der F1, Foto: Sutton
Wehrlein testet regelmäßig in der F1, Foto: Sutton

Der Dritte in der DTM-Fahrerwertung kann vor allem auf dem Red-Bull-Ring den Unterschied zwischen einem F1- und einem DTM-Boliden festmachen. Schließlich testete er in Spielberg erst im Juni für Mercedes und Force India in der Königsklasse. "Es ist Beides sehr schwierig, weil die Autos sehr speziell sind", beurteilt Wehrlein den Unterschied zwischen den F1- und DTM-Fahrzeugen.

Umstieg für Wehrlein unproblematisch

Die Schwierigkeiten, die ehemalige F1-Piloten beim Umstieg in die DTM haben, kann der Deutsche nicht beurteilen. "Ich weiß es nicht, ich kann's ja einigermaßen", scherzt er. "Die Autos sind so verschieden. Man kann nicht Beide mit demselben Fahrstil fahren. Wenn man zehn Jahre in am Stück in der Formel 1 fährt und dann in die DTM wechselt, dann fällt es einem deutlich schwerer als in meinem Fall. Ich fahre ein, zwei Jahre in der DTM und wechsle jetzt hin und her."

Der Eingewöhnungszeit im F1-Boliden ist bei Wehrlein in der Regel sehr kurz. "Ich brauche etwa zwei bis drei Runs", sagt er. Dennoch fühlt es sich für ihn jedes Mal so an, als würde er in ein komplett neues Auto steigen. "Man gewöhnt sich wieder so sehr an die DTM, an den Speed, die Kurvengeschwindigkeiten, das Bremsen und das Fahrverhalten, dass man das andere eigentlich vergisst. Jedes Mal, wenn ich zurück bin in der F1, steige ich daher in ein neues Auto."

Körperliche Anforderungen unterschiedlich

Die Anforderungen an die körperliche Fitness unterscheiden sich ebenso. "Ein DTM-Auto wird sehr, sehr heiß. Die Fliehkräfte sind aber nicht ganz so hoch wie in einem F1-Auto, aber die Hitze ist extrem", erklärt Wehrlein. Daher müsse man für beide Rennserien auch unterschiedlich trainieren: "In der F1 sind vor allem Nacken und Schulter wichtig, weil die Fliehkräfte so hoch sind." Die Hitze im DTM-Auto erfordert eine andere Vorbereitung. "Man hat es in der F1 nicht, dass man über eine Stunde lang 60 Grad im Monocoque hat", sagt er. Daher trainiert er momentan Beides sehr ausgiebig: Kraft und Ausdauer.