Ab dem Belgien Grand Prix wird sich einiges ändern: Die Starthilfen vom Kommandostand aus werden verboten und einige Fahrhilfen sollen eingeschränkt werden. Zudem wurde Driver-Coaching per Boxenfunk bereits vergangene Saison verboten. Dennoch sind die Stimmen immer noch laut, die sich darüber beschweren, die Königsklasse sei zu langsam, es gäbe zu wenig Überholmanöver auf der Strecke und die Piloten würden zu wenig gefordert.

Herausforderung immer noch groß

Einer, der solch kritische Worte nicht mehr hören kann, ist Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat. "Die Herausforderung ist immer noch groß, egal, was die Kritiker behaupten", sagte der Russe gegenüber brasilianischen Medien. "Ich glaube, dass diejenigen, die sich beschweren, sich dessen gar nicht bewusst sind, was wir als Fahrer leisten müssen. Ich würde gerne einmal sehen, wie sie sich anstellen würden, wenn sie sich einmal in so ein Auto setzen würden."

Dem pflichtet auch Nico Hülkenberg bei, der dieses Jahr die 24-Stunden von Le Mans gewinnen konnte. "Ich bin nicht einer der großen Kritiker. Die Formel 1 ist immer noch die Spitze des Motorsports, das Beste und das Schnellste, was es gibt. Und es macht nach wie vor sehr viel Spaß", sagte der Deutsche im ZDF. Doch in einem Punkt stimmt Hülkenberg den Kritikern zu: Die F1 braucht wieder mehr Wettbewerb. "Die Aerodynamik ist ein Thema, das es uns Fahrern schwierig macht, nahe hinter dem anderen Auto herzufahren und anzugreifen."

Verstappen: Junge Fahrer besser vorbereitet als vor 20 Jahren, Foto: Sutton
Verstappen: Junge Fahrer besser vorbereitet als vor 20 Jahren, Foto: Sutton

Besser vorbereitet, früher reif für die F1

Die Nörgler sehen sich auch darin bestätigt, dass das Eintrittsalter für F1-Debütanten immer niederiger wird. Max Verstappen, mit 17 Jahren jüngster Pilot, der je in die Punkte gefahren ist, widerspricht: "Ich denke nicht, dass die F1 einfacher geworden ist. Der Punkt ist eher der, dass man heutzutage bereits ab einem frühen Alter wesentlich besser auf die Königsklasse vorbereitet wird als noch vor 20 Jahren. Daher kommen die Fahrer früher in die F1."

Sein Teamkollege Carlos Sainz vertritt einen ähnlichen Standpunkt. "Jeder, der denkt, die F1 sei zu einfach, sollte auch andere Sportarten berücksichtigen. Auch dort werden die Sportler immer jünger", so der Spanier. "Warum sollte das in der Formel 1 nicht auch möglich sein? Ähnliches ist auch schon in der MotoGP passiert. Und da spricht niemand darüber, dass es einfacher geworden ist." Es sei vielmehr ein globaler Trend, dass die jungen Leute besser vorbereitet sind.