Ab dem Großen Preis von Belgien, dem ersten Rennen nach der Sommerpause, sollen die Fahrer wieder mehr Eigenverantwortung tragen, was das Lenken ihrer Autos betrifft. Vor allem der Start soll wieder zu einer echten Herausforderung werden, um dem landläufigen Vorurteil, die Formel 1 sei zu einfach geworden, entgegenzuwirken.

Die Kommunikation zwischen Teams und Fahrern wird eingeschränkt, Foto: Mercedes AMG
Die Kommunikation zwischen Teams und Fahrern wird eingeschränkt, Foto: Mercedes AMG

Welche Maßnahmen ab dem Rennen in Spa genau in Kraft treten, teilte die FIA den Teams in einer Technischen Direktive mit, die den Namen TD/017-15 trägt. Ab Belgien ist es den demnach untersagt, den Kupplungsschleifpunkt zu ändern, sobald die Boxengasse vor dem Rennen öffnet. Die Einstellungen dürften erst nach dem Ende der Startsperrphase, also ab dem Losfahren, adaptiert werden.

Außerdem will die FIA die Teams dabei einschränken, den Fahrern beim Finden des richtigen Kupplungsschleifpunkts, etwa mittels eines Knopfs am Lenkrad, unter die Arme zu greifen. Als Konsequenz dessen könnte es am Start künftig deutlich mehr Positionsverschiebungen geben, da die Piloten selbst darauf angewiesen sind, die optimalen Einstellungen zu finden.

Prominenter Befürworter

Mit dem amtierenden Weltmeister Lewis Hamilton findet sich auch ein prominenter Befürworter des neuen Startprozedere. "Ich bin froh darüber. Je mehr Kontrolle wir darüber bekommen, desto besser", so der Brite. Momentan wird noch viel über den Kommandostand geregelt. "Wir lassen die Kupplung los, aber die Performance wird vom Team bestimmt. Sie sagen dir, ob du mit dem Drehmoment-Modus hoch- oder runtergehen sollst und derlei Dinge. Manchmal ist ihre Berechnung dabei gut, manchmal weniger."

Die Starts aus seiner Zeit in der Formel 3 hat Hamilton in schöner Erinnerung. "Die besten Starts hatte ich, als ich in der Formel 3 fuhr und wir eine normale Kupplung hatte", blickt der Weltmeisterschaftsführende zurück. "Sie haben mehr Spaß gemacht, weil ich die Kontrolle über den Start hatte. Daher könnte es gut ausgehen, wenn die F1 es richtig angeht."

Eingeschränkter Funk

Neben den technischen Einschränkungen wird auch der Boxenfunk in der Vorstartphase massiv beschnitten. Die Fahrer dürften fortan nur mehr Hinweise erhalten, die Sicherheitsaspekte betreffen, wie Reifenschäden, Flaggen, rutschige Streckenabschnitte oder einen Startabbruch. Untersagt ist hingegen das Coaching der Fahrer. Stellen die Teams den Piloten über Funk dennoch Fahrhilfen zur Verfügung, werden Strafen verhängt.