Nach den zuletzt starken Leistungen könnten die Startplätze neun und elf für Force India mit dem rundum erneuerten Auto eigentlich eine Enttäuschung sein. Nico Hülkenberg ging beim letzten Rennen in Österreich sogar von Platz fünf aus ins Rennen - und trotzdem sieht der Deutsche das Ergebnis positiv und die Updates als erfolgreich.

"Ohne die Updates würde ich hier nicht stehen", ist sich der Le-Mans-Sieger sicher. Mit Monaco, Montreal und Spielberg standen drei atypische Strecken hintereinander auf dem Programm. Auf allen drei Strecken war die Aerodynamik weniger wichtig. In Monaco zählt vor allem der mechanische Grip, Montreal und Spielberg sind Power-Strecken.

Die Nase ist charakteristisch für das Update, Foto: Sutton
Die Nase ist charakteristisch für das Update, Foto: Sutton

Das Downforce-Defizit des VJM08 kam auf den letzten Strecken nicht wirklich zu tragen. In Silverstone wäre es das ohne Frage. Doch pünktlich zum Heimrennen - die Fabrik liegt nur einen Steinwurf von der Rennstrecke entfernt - kam das komplette Upgrade, fast eine B-Version.

Löcher in der Nase sorgen für eine bessere Strömung hin zum Diffusor, also mehr Abtrieb. Auch das Heck wurde umgestaltet, fällt nun deutlich enger aus. Das Paket ist umfangreich. "Aus diesem Blickwinkel bin ich sehr glücklich, weil wir wissen, dass da noch mehr kommt, wenn wir mehr über das Auto lernen", freut sich Hülkenberg.

Der Deutsche erwischte ein nahezu perfektes Qualifying: "Meine Runden waren sauber und ordentlich. Es war eine problemlose Session." Hülkenbergs Ziel ist klar: "Auf jeden Fall Punkte! Idealerweise mehr als Platz neun herausholen, aber die Konkurrenz mit Toro Rosso und so weiter ist schon sehr stark."

Perez: Die Grenzen noch nicht ausgelotet

Für Teamkollege Sergio Perez lief es nicht ganz so rund. Der Mexikaner verpasste den Einzug in das letzte Qualifying-Segment knapp. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht ins Q3 gekommen bin, weil das Auto definitiv das Potential hatte, den Cut zu schaffen", ärgerte sich Perez. "Ich hatte erwartet, in die Top-10 zu kommen."

Während Hülkenberg auf Anhieb mit den neuen Teilen zurechtkam, muss sich sein Teamkollege erst noch daran gewöhnen. "Ich hatte das ganze Wochenende über schon kleine Probleme. Ich habe verschiedene Setups ausprobiert, um mich an das neue Auto zu gewöhnen. Die B-Spezifikation ist ein großer Schritt nach vorne, aber wir müssen die Grenzen des Machbaren noch ausloten. Wenn wir die vollständig verstanden haben, haben wir großes Potential."