Kimi Räikkönen soll bis 31. Juli Zeit haben, die Ferrari-Führungsriege davon zu überzeugen, den Vertrag über 2015 hinaus zu verlängern. Eine gute Chance hatte der 35-Jährige beim Großen Preis von Kanada, als er sich vom dritten Startplatz auf die Verfolgung der Silberpfeile machte. Nach dem ersten Boxenstopp drehte sich Räikkönen in der Haarnadel, nachdem sein SF15-T auf das Rennmapping zurückschaltete.
Damit liegen die Fakten auf dem Tisch, der Dreher von Räikkönen ist erklärt. Nur Ex-Formel-1-Pilot Mika Häkkinen ist skeptisch und fordert von Ferrari eine klare Stellungnahme zu dem Vorfall und eine umfassende Erklärung, was genau passiert ist. "Insgesamt ist der Dreher von Kimi noch nicht geklärt", sagte Häkkinen im Interview mit Hermes. "Ferrari hat nichts dazu gesagt, was dort genau geschehen ist. Das sollten sie aber besser tun, damit die Spekulationen aufhören."
Der zweifache F1-Weltmeister nimmt bei dem Dreher auch das Team in der Verantwortung: "Wenn ein Fahrer die Box verlässt und das Auto auf ein anderes Mapping eingestellt ist, muss der Rennstall darauf aufmerksam machen." In der Regel wüsste der Fahrer darüber Bescheid. Umso unerklärlicher, wieso es dann doch geschehen ist.
Aus seiner aktiven Zeit ist Häkkinen mit dem Motormapping bestens vertraut. "In meiner Formel-1-Zeit konnte das Gaspedal-Mapping geändert werden, je nachdem, in welcher Position das Pedal war und wo das Drehmoment des Motors einsetzte und endete", erklärte der Finne. Mit dem Mapping konnte man so Schwächen ausmerzen, ohne Zeit zu verlieren.
Allerdings gab es bei den V10-Motoren damals eine Schwachstelle. "Wir haben das Mapping dann so geändert, dass sich das Gaspedal an der Stelle etwas weiter öffnete", so Häkkinen. "Dies erfolgte automatisch. Wenn die Leistung sinkt, dann hat der Computer plötzlich entschieden, den Motor ein wenig auszutricksen und mehr Gas zu geben. So war das damals."
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