Man kann nicht unbedingt behaupten, dass Fernando Alonso in Sachen Teamwechsel das optimale Timing hatte. Während Ferrari, der Ex-Arbeitgeber des Spaniers, nach dem völlig verkorksten Vorjahr mittlerweile wieder an der Spitze der Formel 1 vertreten ist, regelmäßig auf das Podium fährt und sogar schon ein Rennen gewonnen hat, steckt McLaren tief in der Krise.

Nach sieben Saisonrennen hat Alonso noch keinen einzigen Punkt auf dem WM-Konto und angesichts der nun folgenden Power-Strecken in Spielberg und Silverstone, die dem Honda-Motor wie Montreal nicht entgegenkommen dürften, ist mit einem Zuwachs von Zählbarem vorerst nicht unbedingt zu rechnen.

Während der eine oder andere ob Alonsos schwacher Saison Schadenfreude verspürt, der Spanier polarisiert bekanntlich wie kaum ein zweiter Fahrer im F1-Zirkus, stärkt ihm mit Robert Kubica ein alter Freund den Rücken. "Jede Person, und vor allem ein Fahrer, braucht neue Herausforderungen", sagte der Pole gegenüber Sky Italia.

Alonsos Saison ist bisher zum Vergessen, Foto: Sutton
Alonsos Saison ist bisher zum Vergessen, Foto: Sutton

Der beste Fahrer der letzten Jahre

Für Kubica steht fest, dass Alonso nach fünf Jahren bei Ferrari eine Luftveränderung gebraucht hat. "Als Fernando zu Ferrari ging, hat jeder, inklusive mir, erwartet, dass er Titel gewinnt", betonte der nunmehrige Rallye-Fahrer. "Aber das war nicht der Fall. Deshalb musste er neue Ideen und Wege finden."

Dass Alonso ob der geringen Leistungsfähigkeit McLarens frustriert ist, glaubt Kubica nicht - ganz im Gegenteil. "Er hat jetzt eine riesige Herausforderung, aber wie bei jeder großen Herausforderung gibt es eine umso größere Befriedigung, wenn du ins Ziel kommst", weiß der 30-Jährige. "Es ist ein Risiko, aber er ist einer der stärksten Fahrer, wenn nicht der stärkste Fahrer der letzten Jahre", streute er seinem Kumpel Rosen.