Am Dienstag stand in Barcelona der erste von insgesamt vier Testtagen während der laufenden Formel-1-Saison auf dem Programm. Die Bestzeit erzielte nahezu standesgemäß Spanien-Sieger Nico Rosberg im Mercedes-Silberpfeil. Der Circuit de Catalunya präsentierte sich bei 27 Grad Lufttemperatur und knapp 30 Grad auf dem Asphalt bereits frühsommerlich.

Die Zeiten: Nico Rosberg erzielte in 1:24.374 Minuten die überlegene Bestzeit. Der Mercedes-Pilot war mit 146 Runden Runden zudem der fleißigste Pilot auf der Strecke. Den zweiten Platz sicherte sich Sauber-Pilot Marcus Ericsscon, der allerdings mehr als zwei Sekunden auf Rosberg verlor. Dahinter ordnete sich Raffaele Marciello im Ferrari ein, gefolgt von Red-Bull-Mann Daniil Kvyat.

Den fünften Platz belegte Lotus mit Pastor Maldonado am Steuer, gefolgt von Nick Yelloly im Force India, Pierre Gasly (Toro Rosso), Felipe Massa (Williams) und Oliver Turvey (McLaren). Als einziges Team nimmt Manor nicht an den Testfahrten Teil. "Wir haben nichts zum Testen, daher macht es für uns nicht viel Sinn, das zu machen. Unsere Ressourcen sollten im Moment besser woanders eingesetzt werden", begründete Sportdirektor Graeme Lowdon das Fernbleiben.

Die Teams testeten neue Teile, Foto: Sutton
Die Teams testeten neue Teile, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Die Piloten ließen es ausgesprochen ruhig angehen und sorgten für keinerlei Zwischenfälle. Abgesehen von der einstündigen Mittagspause wurde die Testsession nicht unterbrochen, die rote Flagge musste nicht gezückt werden.

Technische Schwierigkeiten blieben dennoch nicht aus. Turvey kam für McLaren nicht über 68 Runden hinaus, unter anderem machte ein Sensor Probleme. Massa fuhr mit 54 Runden sogar noch weniger als der Brite und beendete den Testtag bereits vorzeitig.

Der Circuit de Catalunya präsentierte sich in einem wesentlich besseren Zustand als noch am Wochenende des Spanien GP, als windige Verhältnisse vorherrschten und es an Grip mangelte. "Die Strecke war damals sehr schmutzig, heute ist sie viel sauberer", sagte Maldonado gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Das Programm: Wie üblich bei Testfahrten waren die meisten Boliden mit Messgeräten ausgestattet, um neue Teile wie Front- und Heckflügel zu evaluieren. Während sich der Großteil der Teams darauf beschränkte, Aero-Teile zu testen, waren Rosberg und Gasly auch für Pirelli im Einsatz. Die Teams haben in dieser Saison die Möglichkeit, sich als freiwillige Reifentester zu melden und bekommen dafür zusätzliche Reifensätze zur Verfügung gestellt. Rosberg erzielte seine Bestzeit prompt auf den Experimental-Pneus.

Während des zweistündigen Reifentests durften allerdings keine Setup-Änderungen am Fahrzeug vorgenommen werden, damit die Daten für Pirelli repräsentativ sind. Am Mittwoch werden Ferrari und Red Bull das Angebot in Anspruch nehmen. Pirelli plant jedoch keine großen Änderungen an den aktuellen Pneus für 2016, die Testreifen unterscheiden sich also nur in Details.

Yelloly sprang für Wehrlein ein, Foto: Force India
Yelloly sprang für Wehrlein ein, Foto: Force India

Die Testpiloten: Mit Nico Rosberg, Felipe Massa, Daniil Kvyat, Pastor Maldonado und Marcus Ericsson waren lediglich fünf Stammpiloten im Einsatz. Ferrari baute hingegen auf die Dienste von Testpilot Raffaele Marciello, der am Mittwoch für Sauber im Cockpit sitzen wird, McLaren schenkte Simulatorpilot Oliver Turvey das Vertrauen und Toro Rosso ließ GP2-Mann Pierre Gasly ans Steuer.

Für Force India hätte eigentlich Pascal Wehrlein antreten sollen, doch der Deutsche musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. An seiner Stelle kam GP2-Pilot Nick Yelloly zum Zug, dessen Einsatz ursprünglich erst für Mittwoch geplant gewesen wäre. Nutznießer der Rochade ist Esteban Ocon, der nun am zweiten Testtag für Force India fahren darf. Falls Wehrlein wieder fit ist, wird er am Mittwoch im Mercedes-Cockpit Platz nehmen.

Team Dienstag Mittwoch
MercedesNico RosbergPascal Wehrlein
Red BullDaniil KvyatPierre Gasly
WilliamsFelipe MassaAlex Lynn
FerrariRaffaele MarcielloEsteban Gutierrez
McLarenOliver TurveyJenson Button
Force IndiaNick YellolyEsteban Ocon
Toro RossoPierre GaslyCarlos Sainz Jr.
LotusPastor MaldonadoJolyon Palmer
SauberMarcus EriccsonRaffaele Marciello
Manor--