Als der Australier Mark Webber im Jahr 2002 bei seinem F1-Debüt für Minardi Rang fünf belegte war dies eine Sensation. Als er heute bei seinem Williams-Debüt diese Bestleistung einstellte, war es zwar keine Sensation mehr, doch brachte es den Weiß-Blauen wichtige WM-Zähler ein.

"Fünfter zu werden, ist beim besten Willen kein schlechter Start in die Saison", freute sich der Aussie. "Aber ich denke, wir hatten heute das Zeug für ein besseres Ergebnis. Ich habe in der ersten Kurve einen Platz an Coulthard verloren, weil ich nicht riskieren wollte, mir mit blockierenden Rädern die Reifen zu ruinieren. Danach steckte ich hinter ihm fest, was einigermaßen frustrierend war. Jedenfalls haben wir das erste Rennen der Saison nun hinter uns und sind um einige Erfahrungen mit dem Auto und den Reifen reicher. Wir waren zuverlässig, und das ist sehr wichtig."

Weniger gut endete das Rennen für den Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der in Runde 42 mit Michael Schumacher kollidierte und ausschied. "Beim Start habe ich zwei Plätze gutgemacht und war Fünfter, das ganze erste Renndrittel lief gut. Aber nach dem ersten Boxenstopp blieb ich hinter Trulli und Klien stecken, da konnte ich nicht viel ausrichten", analysierte Nick das Renngeschehen. "Zu dem Unfall mit Michael denke ich, dass mein Verhalten in Ordnung war. Er kam nach seinem Boxenstopp nicht sehr gut aus der ersten Schikane heraus, weil er nicht auf der Ideallinie war. Ich fuhr neben ihn und hätte ihn ausbremsen können, aber er ließ mir absolut keinen Platz und drängte mich auf das Gras, wo man natürlich nicht bremsen kann. Abgesehen von diesem bedauerlichen Ende lief unser Wochenende hier insgesamt gut, besser als erwartet. Und Mark hat ein paar Punkte geholt."

Ähnlich beurteilt auch Sam Michael die Situation: "Wir können ein paar Punkte mitnehmen, das ist schließlich das Wichtigste. Schade, dass es nicht mehr wurden. Wir waren sicherlich schnell genug, um noch zwei oder drei Zähler mehr zu ernten. Mark ist ein gutes Rennen gefahren, Nick bis zu dem Unfall mit Michael auch. Die Michelin-Reifen haben solide durchgehalten. Zum Großen Preis von Malaysia werden wir mit weiteren Verbesserungen am Chassis antreten."

Dennoch weiß Mario Theissen, dass heute "mehr drin gewesen" wäre. "Unsere Rundenzeiten waren im Vergleich zur Konkurrenz in Ordnung, aber der Rennverlauf hat uns nicht in die Hände gespielt. Beide Fahrer sind über weite Strecken im Verkehr stecken geblieben und haben dadurch Plätze verloren. Der Unfall von Nick und Michael war unglücklich und unnötig. Technisch gab es keinerlei Probleme. Entsprechend dem Reglement wird Nick für Malaysia einen neuen Motor erhalten. Der Motor von Marks Auto wird verplombt und auf den Weg nach Sepang gebracht."