Die Absage des Großen Preises von Deutschland hat auch die Verantwortlichen in Monza hellhörig gemacht. Die italienische Traditionsrennstrecke verfügt noch über einen Vertrag bis inklusive der Saison 2016, wie es danach weitergeht, ist jedoch völlig offen. Bernie Ecclestone bezeichnete den aktuellen Kontrakt als kommerzielles Desaster, zudem scheiterte jüngst ein Antrag auf Steuerentlastung der Rennstrecke.

"Die Absage des Deutschland GP ist wie ein halbleeres und ein halbvolles Glas", sagte Ivan Capelli, der neue Cheforganisator des Italien GP. "Halbleer, weil wir Mercedes als Weltmeister und Sebastian Vettel, der für Ferrari gewinnt, haben, aber trotzdem wurde Deutschland gestrichen. Halbvoll, weil die Absage des deutschen Rennens uns mehr Fans bringen wird, die nach Deutschland reisen wollten. Ich hoffe, wir können die Tribünen wieder füllen."

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Capelli hat sich vorgenommen, Ecclestones negative Meinung bezüglich des Rennens in Monza zu ändern. Gelingen soll dies schon im Rahmen des Monaco GP Mitte Mai, wenn sich Capelli mit dem 84-jährigen Formel-1-Boss zu einem Meeting trifft. Monza befindet sich seit 1950 nahezu ohne Unterbrechung im Rennkalender, lediglich 1980 gastierte die Formel 1 wegen Umbauarbeiten nicht im königlichen Park.