Hat Kimi Räikkönen seine Ansprüche auf Gleichstellung bei Ferrari bereits verspielt? Nach zwei bitteren Rennwochenenden liegt der Iceman mit 12:40 Punkten deutlich hinter Neo-Teamkollege Sebastian Vettel zurück. Während sich dieser mit einem Sieg in Sepang und Platz drei in Australien zum Jäger Nummer eins des Weltmeisters Lewis Hamilton aufschwang, findet sich Räikkönen derzeit noch hinter Nico Rosberg und Felipe Massa nur auf Rang fünf der Gesamtwertung wieder.
Die unerwartet rasche Wiederauferstehung Ferraris scheint in Maranello bereits Begehrlichkeiten geweckt zu haben. Klar scheint jedoch: Ein WM-Kampf mit Mercedes mit zwei gleichberechtigten Piloten kann 2015 nicht gut gehen. Nach wie vor verfügt Silber nämlich über das stärkste Paket im Feld, was Ferrari im Kampf mit offenem Visier kaum eine Chance lassen würde.
Räikkönens Auferstehung: Großes Lob von Fioro
Während Mercedes immer wieder beteuert, beide Piloten gleich zu behandeln und frei gegeneinander fahren zu lassen, kann Ferrari nur ernsthaft in den WM-Kampf eingreifen, wenn sie alle Karten auf einen Piloten - in diesem Fall nun Vettel - setzen. Dies zumindest ist die Meinung des ehemaligen Teamchefs der Roten, Cesare Fiorio.
"Die Hierarchie im Team steht nun bereits fest - und das muss sie auch. Sollte Vettel ernsthaft dauerhaft im WM-Kampf stecken, wird Kimi ihn nur noch unterstützen", ist sich das Ferrari-Urgestein sicher. Jedoch will er seine Worte keinesfalls falsch verstanden wissen. "Ich habe größten Respekt für Räikkönen und er ist ein fantastischer Fahrer. Er steht am Ende seiner Karriere und ist immer noch zu Top-Leistungen fähig, wie er auch am Sonntag wieder bewiesen hat."
Hat also Pech zum falschen Zeitpunkt Räikkönens Chance für die Saison 2015 bereits zunichte gemacht? "Er hatte letzte Saison viel Pech und auch 2015 ging für ihn bereits einiges schief. Verpatzte Boxenstopps in Australien, der Regen zum falschen Zeitpunkt am Samstag in Sepang, der Reifenschlitzer zu Beginn des Rennens an der ungünstigsten Stelle der Strecke. Es tut mir leid für ihn, denn seine Leistung danach war aller Ehren wert."
Räikkönen beeindruckt Villeneuve und Wolff
In der Tat fand sich Räikkönen nach nur drei Runden in Sepang bereits mit knapp einem Umlauf Rückstand auf die Spitze des Feldes wieder, ehe das Safety Car ihm einen Weg zurück ins Rennen ebnete. Vom letzten Platz raste der Finne mit überragender Konstanz und beeindruckenden Stints bis auf Platz vier nach vorne, hatte aber keine Chance mehr, das Top-Trio der beiden Silberpfeile und Teamkollege Vettel ernsthaft zu gefährden.
Seine Leistung blieb dennoch nicht unerkannt. Nach großem Lob durch Ferrari-Boss Maurizio Arrivabene prasselten auch von extern Huldigungen auf den Iceman ein. "Er war in Malaysia sehr gut. Wenn man bedenkt, wie er sich nach dem verkorksten Rennauftakt zurückgekämpft hat, um Vierter zu werden, ist das aller Ehren wert", räumte Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve ein. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigte sich beeindruckt.
Ist Räikkönen trotz seiner guten Form und viel Zusprache tatsächlich bereits die Nummer zwei bei Ferrari? Die nächsten Wochen werden es zeigen...
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