Kimi Räikkönen wird den Großen Preis von Malaysia des Jahres 2015 vermutlich nicht in bester Erinnerung behalten. Zwar kam der Ferrari-Pilot in Sepang als Vierter ins Ziel, doch nicht zuletzt ob des Sieges seines Teamkollegen Sebastian Vettel hatte er sich mehr ausgerechnet. Die Misere begann für Räikkönen bereits im Qualifying, als der einsetzende Regen dazu führte, dass er in Q2 hängen blieb und nicht über den elften Startplatz hinauskam.
Kurz nach dem Rennstart musste der Finne den nächsten Tiefschlag verkraften: Sauber-Pilot Felipe Nasr schlitzte den linken Hinterreifen seines Ferraris auf, was einen Not-Stopp in der zweiten Runde und den Rückfall bis ans Ende des Feldes zur Folge hatte. Dass es schlussendlich dennoch zu Rang vier reichte, war der frühen Safety-Car-Phase geschuldet, die es dem Finnen erlaubte, seinen großen Zeitrückstand wieder einigermaßen wettzumachen.
"Wir hatten ein schwaches Wochenende, weil einige Dinge schiefgelaufen sind", klagte Räikkönen nach dem Rennen. Als wäre das verpatzte Qualifying und der Reifenschaden nicht schon genug gewesen, führte der Plattfuß zu allem Überfluss auch noch zu einer Beschädigung des Unterbodens. "Wir hatten an diesem Wochenende viel Pech. Es gibt nicht viel, was ich tun kann, wenn ich von hinten berührt werde", zuckte Räikkönen hilflos mit den Schultern.
Ärger hinter dem Safety Car
Schon bevor es zur Kollision mit Nasr in der letzten Kurve der ersten Runde kam, hatten sich Räikkönens Chancen, trotz des schlechten Qualifyings das Podium ins Visier zu nehmen, weiter reduziert. "Ich hatte einen sehr schlechten Start mit durchdrehenden Reifen, befand mich in der ersten Kurve in keiner guten Position und habe ein paar Plätze verloren", schilderte er den Rennauftakt. "Zum Glück gab es wenigstens das Safety Car, das hat mir geholfen."
Was während der Safety-Car-Phase vor sich ging, trug allerdings nicht dazu bei, die Stimmung des Finnen aufzuhellen. "Ich weiß nicht, was die Leute vor mir gemacht haben. Sie sind nicht mit vollem Speed gefahren, um aufzuholen, weshalb wir eine Gerade zurück waren", ärgerte er sich über das Verhalten seiner Mitstreiter und tat dies auch energisch am Boxenfunk kund.
"Ich habe gefragt, ob ich sie überholen darf, aber es gab Verwirrung um den Sauber vor mir, was nicht geholfen hat", zeigte der Iceman auf. Auslöser der langsamen Prozession war Manor-Pilot Roberto Merhi, der sich an die vorgeschriebene Deltazeit hinter dem Safety Car hielt anstatt aufzuschließen, was nach zwei Runden allerdings nicht mehr nötig gewesen wäre.
In Anbetracht seines letztlich gar nicht so schlechten Resultats, das ihm zwölf Punkte bescherte, sowie Vettels Triumph, war Räikkönen hin und hergerissen, wie der Tag schlussendlich zu bewerten war. "Für das Team war es ein gutes Ergebnis", resümierte er. "Es hätte noch besser sein können, aber ich denke, wir haben heute das maximal mögliche erreicht."
Aufbauende Worte vom Teamchef
Lob erntete Räikkönen von seinem Teamchef Maurizio Arrivabene. "Ich muss Kimi gratulieren. Er hatte Pech, aber hat gute Arbeit gemacht", sagte der Italiener. Obwohl Räikkönen schon in der zweiten Runde stoppen musste, zog Ferrari die geplante Drei-Stoppstrategie durch, was zur Folge hatte, dass der Finne einen äußerst langen Stint, der mehr als die Hälfte des Rennens dauerte, auf einem Satz der harten Reifen fahren musste.
"Mir fiel auf, dass das Team total ruhig war, als Kimi Probleme mit seinem Reifen hatte. Sie wussten genau, was zu tun war. Es stimmt, dass sie nur eine Runde hatten, um darüber nachzudenken, als Kimi an die Box kam. Aber sie haben direkt eine Lösung gefunden", zeigte sich Arrivabene mit dem Vorgehen seiner Mannschaft hochzufrieden. "Ohne Problem wäre Kimi in einer besseren Position gewesen."
Wie geht es nun für Ferrari weiter? Wird die Scuderia auch in zwei Wochen in China so konkurrenzfähig sein? "Wir wussten von den Wintertestfahrten, dass wir ein gutes Auto haben. Es kam also nicht überraschend und vermutlich haben uns auch die hohen Streckentemperaturen geholfen", betonte Räikkönen. "Ich weiß nicht, wie es auf anderen Strecken sein wird, aber das Auto war bislang stark. Noch nicht so, wie wir es wollen, aber wir haben ein gutes Paket und werden stärker."
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