Für Sebastian Vettel begann der Auftakt zum Malaysia Grand Prix mit einem kleinen Schreckmoment. Im 2. Training rutschte der Ferrari-Pilot in Kurve 11 von der Strecke und konnte sich noch gerade vor dem Kiesbett retten. Es war die gleiche Stelle, an der Manor-Rookie Roberto Merhi wenige Minuten zuvor in den Kies gerasselt war. Vettel machte kein Geheimnis aus dem Zwischenfall, der ohne weitere Probleme verlief: Es war ein Fahrfehler.

"Es ist natürlich sehr heiß, was es für alle rutschig macht", sagte er nach den beiden Trainings in Sepang. "Einmal war es ein bisschen zu rutschig für mich, da habe ich mich fast von der Strecke gedreht. Aber wenn man was probiert, dann heute, denke ich. Ich wollte ein bisschen zu viel und hatte aus der Spitzkehre heraus etwas durchdrehende Räder. Ich dachte, dass es passt - dann bin ich aufs Gas. Es hat nicht gepasst. Dann habe ich mich gedreht."

Platz 3 im 1. Training, P7 in der zweiten Session für Vettel, Foto: Sutton
Platz 3 im 1. Training, P7 in der zweiten Session für Vettel, Foto: Sutton

Enge Kiste in Sepang

Vom Dreher einmal abgesehen, erlebte Vettel auf dem Sepang International Circuit einen ordentlichen Tag. Das 1. Training beendete er hinter Nico Rosberg und Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen auf dem dritten Platz. In der zweiten Session am Nachmittag ordnete sich Vettel auf Platz sieben in der Zeitentabelle ein. In beiden Trainings fehlten etwa acht Zehntelsekunden auf die Bestzeiten der Mercedes-Piloten Rosberg und Lewis Hamilton.

Beim zweiten Rennwochenende der Saison erwartete Vettel eine knappe Angelegenheit hinter Tonangeber Mercedes. Gleich mehreren Teams räumte er gute Chancen auf den Platz direkt hinter den Silberpfeilen ein. "Es wird eng zwischen uns, Williams, Red Bull und den Toro Rossos", zählte der Heppenheimer gleich das halbe Starterfeld auf. "Schwer zu sagen, es ist eine bunte Mischung. Wichtig war, dass wir die Position festigen."

Die Reifen werden auf die Probe gestellt, Foto: Sutton
Die Reifen werden auf die Probe gestellt, Foto: Sutton

Chancen gegen Mercedes?

In Melbourne war Vettel der erste Verfolger auf die Mercedes-Silberpfeile, wenn auch mit gehörigem Respektabstand. Ob er Chancen sieht, in Malaysia ein Stück weit näher an das dominierende Team heranzurücken? Vettel: "Schwer zu sagen, ob die Lücke kleiner ist als in Australien. Die Mercedes' waren heute nicht so ganz im Rhythmus. Aber wir können einigermaßen zufrieden sein, heute sah es ganz gut aus."

Gut auf der einen Seite - heiß auf der anderen. Die Streckentemperaturen stiegen im Verlauf der beiden Trainings von 50 auf bis zu 60 Grad an. Eine Herausforderung für die Pirelli-Reifen in Sepang. Das bekam auch Vettel während seines Programms zu spüren, wie er erklärte. "Die Longruns waren ganz gut, aber es gab eine Planänderung", verriet der vierfache Weltmeister. "Ich musste später auf den harten Reifen raus, weil ich die weichen kaputtgefahren hatte."