Aus dem Knaller des Wochenendes ist schließlich nur heiße Luft geworden. Sebastian Vettel schlägt die Einladung von Nico Rosberg zum Mercedes-Briefing aus. "Ich denke, das war ein Scherz mit Nico in der Pressekonferenz. Die Einladung galt ursprünglich für das gesamte Fahrerlager, nun scheint es, dass sie nur für mich galt", sagte Vettel zur Absage.

Während der Pressekonferenz nach dem Rennen in Australien hatte Nico Rosberg Sebastian Vettel eingeladen, an einem Briefing des Mercedes-Teams in Malaysia teilzunehmen. Zuerst waren Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und der Vorstandsvorsitzende Niki Lauda dagegen, stimmten aber schließlich doch zu. Dienstag vergangene Woche folgte schließlich die offizielle Einladung des Vizeweltmeisters an Vettel via Twitter. "Lieber Sebastian, hier kommt die offizielle Einladung zum Debrief bei uns Freitag 16.00 in Sepang. Vergiss nicht deinen Notizblock. :) ", twitterte Rosberg.

Für Vettel ist diese Aktion allerdings nicht mehr als ein PR-Gag von Mercedes. Deshalb ist die Antwort nein. Eine Teilnahme wurde innerhalb Ferraris aber auch nie wirklich diskutiert. "Sie haben es erst aufgehalten und dann genutzt, um zu sagen, wir sind so freundlich und zeigen das allen", fuhr Vettel fort. "Und selbst wenn: Stell dir vor, ich gehe hin. Glaubst du wirklich, sie öffnen ihre Tore?"

Rosberg enttäuscht

Rosberg zeigte sich in Malaysia etwas enttäuscht über die Absage seines Landsmanns. "Er hat gefragt und ich habe ihn eingeladen, aber nicht persönlich", erklärte der Mercedes-Pilot. Als er dies in Sepang nachholen wollte, erfuhr Rosberg, dass Vettel die Einladung bereits bei Twitter gesehen hatte. "Jetzt kommt er aber anscheinend nicht. Das wäre sicher lustig geworden - oder naja, vielleicht nicht lustig, aber es wäre anders geworden."

Dieser Aussage ging Motorsport-Magazin.com auf den Grund und hakte nach, ob bei Anwesenheit von Vettel wirklich ein normales Briefing bei Mercedes stattgefunden hätte. "Ja klar, ganz normal. Es gibt natürlich drei Sachen, die wir dann nicht sagen können, aber die nimmt man einfach raus", erklärte Rosberg, der sich auf Reifendrücke, Strategie und weitere Aspekte bezog. "Aber alles andere, beispielsweise wie sich das Auto anfühlte oder wo die größten Probleme lagen, hätte ich gesagt. Das ist ja der Sinn eines Briefings." Einen Blick auf das geöffnete Auto in der Garage wäre Rosberg dann aber doch zu viel des Guten gewesen. "Das nicht, das wäre zu weit gegangen. Zum Briefing hätte er aber kommen können."

Vettel sieht keinen Sinn in einem Briefing bei Mercedes, Foto: Sutton
Vettel sieht keinen Sinn in einem Briefing bei Mercedes, Foto: Sutton

Die Sinnhaftigkeit eines solchen Briefing war für Vettel allerdings mehr als zweifelhaft. "Es war ja eigentlich nur ein Witz. Hat man einen Vorteil, gibt man ihn natürlich nicht preis", bezog sich der vierfache Weltmeister auf die Informationen, die in diesem Gespräch ausgetauscht worden wären. Ohnehin ist Vettel fest überzeugt, bei Ferrari genug intelligente Leute zu haben und zudem ist sein Terminplan an einem Rennwochenende eng gesteckt. "Ich bin hier auch sehr beschäftigt", so Vettel.