Nach einer ausgesprochen kurzen Vorbereitung starteten Force India und Nico Hülkenberg am Freitag in Melbourne in die neue Saison. Der Deutsche spulte in den beiden Trainingssitzungen insgesamt 49 Runden ab und belegte die Plätze 10 und 13. "Wenn man das Ganze hinter sich lassen und sich endlich wieder auf das Racing fokussieren und seiner Arbeit nachgehen kann, ist das ein schönes Gefühl", freute sich Hülkenberg, dass all die Diskussionen um den reichlich verspäteten Testauftakt mit dem VJM08 nun Geschichte sind.

Grundsätzlich zeigte sich der Emmericher mit den Eindrücken des Freitags zufrieden, zumal abgesehen von Schwierigkeiten mit den Bremsen, die jedoch durch das Wechseln des Materials behoben werden konnten, keinerlei Probleme auftraten. "Eigentlich klappt alles bis auf die Rundenzeiten, die sind noch zu langsam", räumte er mit Blick auf das Tableau ein. "Ich habe mich richtig wohlgefühlt und war sehr happy und zufrieden mit dem Auto."

Während die Longrun-Performance durchaus zufriedenstellend aussah, ortete Hülkenberg bei der Pace über eine Runde noch viel Luft nach oben. "Speziell auf eine Runde gesehen im Qualifying unter normalen Bedingungen fehlt noch ein schönes Stückchen, selbst auf die Top-10", räumte er ein. Nachsatz: "Die Konkurrenz ist stark." Demnach sieht die Zielsetzung für das Zeittraining am Samstag vor, zumindest in die Nähe von Q3 zu kommen.

Nico Hülkenberg fühlt sich im Cockpit des VJM08 wohl, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg fühlt sich im Cockpit des VJM08 wohl, Foto: Sutton

Bessere Weiterentwicklung als 2014 gefordert

Aufgrund der wenigen Testkilometer mit dem VJM08 erwartet Hülkenberg, dass im Wagen noch mehr Potenzial steckt, allerdings sei dieses nicht unerschöpflich. "Man lernt und findet Kleinigkeiten, aber ich denke, es wird einen Punkt geben, an dem wir mit diesem Auto ans Limit stoßen werden", betonte der 27-Jährige. "Es erinnert uns oft an das letztjährige Auto und hat noch immer viele Schwächen. Es geht nicht nur um Kilometer und Erfahrung, wir müssen auch Updates bringen, um es besser zu machen."

Stichwort Updates: Diesbezüglich bekleckerte sich Force India 2014 nicht mit Ruhm, denn nach einer starken ersten Saisonhälfte gelang es dem Team nicht, mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der Konkurrenz Schritt zu halten und fiel merklich zurück. "Das muss anders werden", forderte Hülkenberg. "Es liegt ganz in unserer Hand, wie gut wir das Auto entwickeln oder nicht", hielt er fest. "Letztes Jahr ist es uns nicht so gut gelungen, das Auto weiterzuentwickeln und wir sind ein bisschen stehengeblieben und abgefallen. In diesem Jahr müssen wir das besser hinkriegen, damit wir weiter nach vorne kommen."