Die Formel 1 startet an diesem Wochenende in die Saison 2015. Einer muss zuschauen: Fernando Alonso. Der McLaren-Star verzichtet nach seinem Test-Unfall in Barcelona auf den Start beim Australien Grand Prix. Der diskutable Crash wird inzwischen von der FIA untersucht, nachdem es zu einigen Ungereimtheiten gekommen war. Beim letzten Test in Barcelona versuchte Ron Dennis höchstpersönlich, Licht ins Dunkel zu bringen - doch der McLaren-Boss verbesserte die Situation nicht unbedingt.

In einer 20-minütigen Presserunde verstrickte er sich teilweise in Widersprüche und konnte nur bedingt Aufschluss geben. McLaren musste im Verlauf der Alonso-Saga einiges an Kritik für seine Kommunikationspolitik einstecken, unter anderem von Bernie Ecclestone. Jetzt räumte selbst Dennis ein, dass in diesem Punkt nicht alles ideal abgelaufen sei. "Das war nicht meine beste Performance", sagte Dennis ohne Umschweife. "Ich verstehe, warum die Presse auf mich losgegangen ist, weil ich nicht genau gewesen sei."

Ron Dennis während seiner Presserunde in Barcelona, Foto: Sutton
Ron Dennis während seiner Presserunde in Barcelona, Foto: Sutton

Dennis: Ich wollte ehrlich sein

Verwirrung gab es vor allem um Alonsos Gehirnerschütterung, die er sich beim Einschlag in die Streckenbegrenzung zugezogen haben soll. Dennis beantwortete die Frage nicht direkt, sondern versicherte lediglich mehrfach, dass es dem Spanier ausgezeichnet geht. "Ich wollte ehrlich sein, bin aber gescheitert", sagte Dennis nun in Melbourne. "Ich habe aber das Ziel, in Zukunft so ehrlich wie möglich zu sein. Das Thema Gehirnerschütterung ist sehr komplex. Es ist schwierig zu messen und geht über meine Expertise hinaus."

Fakt ist nun, dass Alonso auf Anraten seiner Ärzte das erste Rennen des Jahres in Melbourne auslässt. Er wird durch Ersatzfahrer Kevin Magnussen vertreten. Alonso machte unterdessen deutlich klar, dass er den Rennstart in Malaysia anstrebt. Der Australien-Verzicht sei eine Sicherheitsmaßnahme, um keine Folgeschäden zu riskieren. "Es ist nicht meine Entscheidung, aber soweit ich weiß, wird Alonso in Malaysia sein", sagte Dennis. "Ich habe allen Grund zur Annahme, dass er dort sein wird."

Alonsos Unfall sorgte für zahlreiche Spekulationen, Foto: Sutton
Alonsos Unfall sorgte für zahlreiche Spekulationen, Foto: Sutton

Alonso will in Malaysia starten

Diese Zuversicht rührt auch aus einem persönlichen Gespräch zwischen den beiden nach dem Unfall. Auf dem Weg nach Australien unterhielt sich Dennis mit seinem Star-Piloten. "Ich habe mit ihm gesprochen, als ich hierher unterwegs war", sagte Dennis. "Er will dort fahren (in Malaysia;d.Red.). Aber es ist seine Entscheidung, nicht meine."

Zuletzt gab es sogar Gerüchte, dass Alonso der verpasste Saisonstart entgegenkommt. Nach den ziemlich verpatzten Testfahrten mit zahlreichen Problemen zweifeln nicht wenige Experten, ob der neue Chrompfeil eine komplette Renndistanz durchhält. Angesichts der Schwierigkeiten hält sich der Verlust für Alonso zumindest in Grenzen, heißt es im Fahrerlager. Dennis zum aktuellen Zustand der Truppe aus Woking: "Wir haben einen Berg zu besteigen und in diesem Prozess befinden wir uns gerade. Wir werden dorthin kommen, wo wir sein möchten."