Seit der Verlegung in eine Reha-Klinik Ende Dezember gab es keine Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Jules Bianchi, der nach seinem Unfall beim Japan GP nun schon seit fünf Monaten im Koma liegt. "Es braucht Geduld, sehr viel Geduld. Es gibt kleine Fortschritte, aber Jules ist immer noch im Koma", teilte Jules' Vater Philippe Bianchi der Gazzetta dello Sport mit. "Und so lange er nicht aufwacht, ist das einzige, was wir tun können, warten."

Die Wartezeit, nicht zu wissen, wie es ausgeht, sei eine unmenschliche Situation, gestand Bianchi. "Es ist schwierig, zu wissen, dass jeden Moment ein schrecklicher Anruf aus dem Krankenhaus kommen kann. Aber wir müssen stark sein für Jules", sagte er und machte gleichzeitig ein wenig Hoffnung: "Er gibt nicht auf und auch wir tun das nicht, wir versuchen so zäh wie er zu sein. Aber das ist sicherlich nicht leicht."

Dass es so lange keine Informationen zum Gesundheitszustand gab und weiterhin geben wird, begründete Bianchi damit, dass die Ärzte schlicht nichts sagen können, so lange sich sein Sohn in diesem Zustand befindet. "Er könnte aufwachen oder das niemals tun, aber sicherlich kämpft Jules." Bianchi tröstet sich mit dem Gedanken, dass sein Sohn nicht ohne Grund so lange durchhält. "Er bestreitet sicherlich das schönste Rennen seines Lebens und ich bin sicher, dass er am Ende gewinnen wird."

Anwalt eingeschaltet

Neben der Gesundheit seines Sohnes beschäftigen ihn auch die Umstände des Unfalls. Trotz der Untersuchungen einer FIA-Kommission hat die Familie Bianchi einen Anwalt eingeschaltet, der die Geschehnisse bewerten soll. Rechtliche Schritte schließt Bianchi nicht aus. "Wir wissen noch nicht, welchen Weg wir nehmen werden, aber sicherlich war das keine normale Rennsituation", erklärte er. "Wenn es jemanden gibt, der die Verantwortung für das trägt, muss er ohne Frage dafür bezahlen."