Force India überzeugt auch am zweiten Testtag des neuen VJM08. Nach seinem Halbtags-Job am Freitag mit beeindruckenden 77 Runden, gelang es Nico Hülkenberg am Samstag die Kilometerzahl mehr als zu verdoppeln. 158 Runden - verteilt auf Performance Runs und längere Stints - knallte Hülkenberg hin. Das entspricht 735 Kilometern, weit mehr als zwei Renndistanzen und ist eine Runde mehr als der bisherige Tagesrekord der 2015er-Testfahrten von Nico Rosberg in Jerez.

Auch die beste Rundenzeit von 1:24.939 auf den Supersofts war zwar kein Grund, um gleich mit der Zunge zu schnalzen, doch immerhin eine ordentliche Basis.

Entsprechend verwundert äußerte sich der Emmericher im Interview über den sehr guten Start ohne jegliche Kinderkrankheiten. "Es ist schon eine Überraschung, für das Team und auch für mich. Es ist sehr gut, dass wir hier hergekommen sind und alles einfach so aus dem Ärmel geschüttelt haben. Das ist genau das, was wir gebraucht haben", sagt Hülkenberg. Er fühle sich sogar schon sehr komfortabel und weit fortgeschritten mit und in dem Auto. "Es fühlt sich nicht sehr viel anders an, als im vergangenen Jahr. Deshalb war es leicht, einzusteigen und die richtigen Anpassungen vorzunehmen", sagt Hülkenberg.

Melbourne eine große Herausforderung

"Ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Gefühl, das ich im Auto habe", ergänzt Hülkenberg. Dennoch werde das erste Rennen in Australien sicherlich nicht der leichteste Grand Prix seiner Karriere. "Ich denke, dass es hart wird. Darüber können wir uns mit nur noch einem verbleibenden Testtag sicher sein. Es wird keine leichte Nummer in Melbourne für uns, sondern eine große Herausforderung. Aber ich bin da total entspannt. Wir fahren ja nicht nach Melbourne, um dort zu gewinnen", sagt Hülkenberg.

Von wegen überlegene Silberpfeile! Nico zeigt Lewis das Heck, Foto: Sutton
Von wegen überlegene Silberpfeile! Nico zeigt Lewis das Heck, Foto: Sutton

Das sei ja wohl völlig klar, wenn man sich nur ansehe, wo Mercedes zurzeit herumfahre. Noch dazu habe er bereits einige Probleme an seinem Auto ausgemacht, aber auch einige gute Bereiche, versichert Hülkenberg. "Jetzt müssen wir einfach fokussiert bleiben und versuchen dieses Auto zu entwickeln", sagt der Emmericher. "Für den Moment haben wir heute viel erreicht und alle können erstmal glücklich sein. Hoffentlich kann Checo morgen auch so viele Daten sammeln", sagt Hülkenberg, für den die Testfahrten damit beendet sind.