Geld regiert die Welt - dieses Motto trifft auch auf die Formel 1 zu. Besonders hart bekam dies Sauber in der Vorsaison zu spüren, als das Team zum ersten Mal in seiner über 20-jährigen Geschichte ohne Punkte blieb. Doch nicht nur deshalb gilt Teamchefin Monisha Kaltenborn als eine der härtesten Verfechterinnen von geringeren Kosten - die Österreicherin sieht angesichts der Pleiten von Marussia und Caterham die ganze Königsklasse in Gefahr.

Teure Motoren

"Gewiss hätte man das alles sehr viel günstiger haben können, wenn auch nicht gleich zum halben Preis. Für die Kostensteigerungen in den letzten Jahren waren vor allem die vielen Änderungen der technischen Regeln verantwortlich", sagte Kaltenborn gegenüber dem Blick. "Tatsache ist, dass jede Regeländerung, auch wenn sie letztlich helfen soll, Geld zu sparen, zuerst einmal viel Geld kostet."

Besonders die Einführung der neuen Turbo-Motoren in der Vorsaison machte den kleinen Privatteams, zu denen auch Sauber zählt, zu schaffen. "Das war in der Tat der größte Kostentreiber", bestätigte Kaltenborn. "Durch die Umstellung auf den Hybridantrieb konnte die Formel 1 zwar ihre technologische Spitzenstellung untermauern, allerdings zu einem sehr hohen Preis für die Privatteams."

Sauber legte 2014 einen jähen Absturz hin, Foto: Sutton
Sauber legte 2014 einen jähen Absturz hin, Foto: Sutton

Keine gemeinsame Basis

Schon seit Jahren kämpft die gebürtige Wienerin um eine Kostenobergrenze, bislang jedoch ohne Erfolg. Kaltenborn will aber nicht aufgeben. "Ich möchte mich nicht auf eine Zahl festlegen, aber es ist klar, dass man für viel weniger Geld eine sehr gute Show haben kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", betonte sie.

Doch haben die großen Teams überhaupt Interesse daran, einheitlich an der Kostenschraube zu drehen? "Wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Jahre ansieht, dann kann man diese Frage nicht mit Ja beantworten", übte Kaltenborn Kritik an der Konkurrenz. "Das ist deshalb erstaunlich, weil es zu einer Zeit, als noch zahlreiche Hersteller, unter anderen BMW und Toyota, vertreten waren, durchaus eine Basis für Kostensenkungen gab. Heute ist diese nicht mehr vorhanden."