Für Red Bull begann der Testauftakt in Barcelona besser als die Testfahrten in Jerez endeten. Mit Daniel Ricciardo am Steuer konnte das Team Daten aus insgesamt 59 Runden sammeln. Am Ende sprang für den Australier zudem die drittschnellste Zeit des Tages heraus. Ricciardo benötigte 1:25.547 Minuten für seine beste Runde auf dem Circuit de Catalunya - gut eine halbe Sekunde langsamer als Top-Timer Pastor Maldonado. Beide Piloten erzielten ihre persönliche Bestzeit auf den weichen Reifen.
Ein ordentlicher Auftakt für Ricciardo, der allerdings noch einiges an Potenzial im RB11-Boliden ausmachte. "Ich denke, dass wir die großen Probleme ausgeräumt haben", so Ricciardo. "Jetzt geht es ans Fine-Tuning und daran, das Auto fahrbarer zu machen, die Power auf den Punkt zu bringen und so weiter. Natürlich sind wir heute keine 100 Runden gefahren, aber wir mussten keine Motorenwechsel oder Ähnliches vornehmen wie in Jerez. Wir machen auf jeden Fall Fortschritte."
Dabei hatte der Morgen für Red Bull nicht allzu verheißungsvoll begonnen. Ricciardo musste einige Zeit in der Box herumsitzen, bevor er ins Auto steigen konnte. "Heute Morgen hatten wir ein paar Software-Probleme", klärte Chef-Renningenieur Guillaume Rocquelin auf. "Das hat uns etwas aufgehalten. Aber während wir daran arbeiteten, konnten wir Aero-Mapping-Arbeiten durchführen. Das war hilfreich."
Bislang konnte Red Bull bei den Testfahrten nicht unbedingt glänzen - weder mit Konstanz noch mit auffallender Schnelligkeit. Ein Teil der Schwierigkeiten wird Motorenpartner Renault zugeschrieben. Die Franzosen haben die überarbeitete Power Unit noch nicht vollständig im Griff. "Wir wussten, dass es eine Zeit dauern würde", sagte Ricciardo. "Wir stehen dort, wo wir es erwartet hatten. Ich denke, dass ein paar andere aktuell etwas vor uns stehen, aber in Melbourne sollten wir bereit sein."
Laut Ricciardo könne Red Bull noch mehr Leistung aus der Power Unit herauskitzeln, das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht. Auch ginge es darum, die Power zum richtigen Zeitpunkt abzurufen. Also noch Luft nach oben bei Red Bull - die Stimmung im Lager des Teams scheint jedoch weiterhin gut zu sein. "An Tagen, an denen wir nicht so viele Runden fahren wie geplant, schauen wir einfach zwölf Monate zurück und sagen: Okay, wir schaffen das."
Ricciardo weiter: "Ich bin nicht frustriert, dafür ist es noch zu früh. Testen ist generell frustrierend. Ich will einfach Rennen fahren! Wenn wir nach den ersten paar Rennen noch nicht bei der Musik sind, könnte es vielleicht frustrierend werden. Aber zum jetzigen Zeitpunkt wäre es auf jeden Fall zu früh." Am Freitag darf Ricciardo ein weiteres Mal ans Steuer, bevor Teamkollege Daniil Kvyat übernimmt.
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