Sieht so die Zukunft der Formel 1 aus? Ferrari hat auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage präsentiert, wie sich die Scuderia künftig die Optik der Boliden in der Königsklasse vorstellt. Dazu stellte Ferrari zwei am Computer erstellte Bilder eines Concept Cars online. Sie entstanden durch eine Kooperation des hauseigenen Designstudios und der F1-Aerodynamik-Abteilung.

Der Bolide unterscheidet sich in seinem Design eklatant von allem, was gegenwärtig in der Formel 1 zu sehen ist. Die Publikation der Grafiken eilt einem Treffen der Formel-1-Kommission am heutigen Dienstag in Genf voraus. Dort soll über die künftige Ausrichtung der Rennserie beratschlagt werden. Auf der Agenda stehen insbesondere die zuletzt immer wieder heiß diskutierten Ideen im Hinblick auf radikale Veränderungen der Optik. So fordern nicht wenige die Rückkehr zu riesigen Reifen, vor allem an der Hinterachse, und brachialem Motorensound der V10er- oder wenigstens V8er-Generation.

Das Concept Car erinnert nur noch rudimentär an aktuelle Boliden, Foto: Ferrari
Das Concept Car erinnert nur noch rudimentär an aktuelle Boliden, Foto: Ferrari

Schlichte Flügel, große Reifen, krasse Aerodynamik

Der Ferrari-Vorschlag zielt durch die bereits auffällig großen Reifen in eine ähnliche Richtung, allerdings verzichtet Ferrari auf konkrete Regelvorschlage zu Motoren- und Reifengröße sowie Fahrzeugbreite. Stattdessen setzen die Entwürfe vor allem beim Chassis völlig neue Maßstäbe und veranschaulichen, wie einfach mehr Spektakel geht - allein durch das Design des Bodyworks. So verzichtet das Concept Car auf filigrane Flaps am Frontflügel - setzt stattdessen auf eine aufgeräumte Frontpartie mit einem Doppeldecker-Flügel.

Auch die Nase selbst fällt ins Auge. Zwar liegt sie nur minimal höher als die aktuelle Ausführung, dafür klafft unter ihr ein großes, tiefes Loch, um Luft unter das Auto zu führen. Auffällig sind darüber hinaus die beiden kiemenartigen Kühleinlässe an der Seite, der seltsam an die Airbox angeflanschte Helm - wohl noch eine grafische Ungenauigkeit -, das extrem breite Heck mit einem schlichtem, aber gewaltigem Flügel sowie ein großer, rot glühender Auspuff - was auch immer Ferrari dort vorgeistert, spektakulär sieht es allemal aus.

Technik trifft Optik

Dennoch versichert Ferrari, es sei nicht nötig die derzeitigen technischen Regeln komplett auf den Kopf zu stellen, um dieses Auto zu konstruieren. Im Gegenteil: Eigentlich seien nur minimale Veränderungen erforderlich. Man glaube an die Möglichkeit ein technologisch fortschrittliches Auto zu entwerfen, das gleichzeitig das Auge mit einem aggressiven Look anspricht.

McLaren und Red Bull halten ihre Ideen geheim

Schon vor der Vision aus Maranello hatten McLaren und Red Bull in einem Meeting der Strategy Group Vorschläge unterbreitet, entschieden sich aber dazu, sie der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Wie es heißt, seien die Vorschläge weniger radikal als die Lösung Ferraris gewesen.