Anlässlich eines Treffens der Formel-1-Kommission in Genf enthüllte Ferrari am Dienstag mit zwei Computer-Grafiken seine Vision davon, wie die Boliden in der Königsklasse in Zukunft aussehen könnten. Das Design des Autos unterscheidet sich radikal von der aktuellen Fahrzeug-Generation in der F1: Es verfügt über mächtige, aber schlichte Front- und Heckflügel, großformatige Reifen sowieso ein insgesamt markantes Chassis.

Dennoch, so versicherte Ferrari, erfordere es keines großen Umsturzes der Aerodynamik-Regel, um dieses Auto zu konstruieren. Konkrete Vorschläge zu Fahrzeugbreite, Reifengröße oder Motorenart und -power unterbreitete Ferrari ohnehin nicht. Vielmehr bat die Scuderia Fans und Medien um ihre Kommentare. Auch Motorsport-Magazin.com fragte sofort seine Leser, was sie von einer roten Revolution wie dieser halten würden. Die Beteiligung war mehr als beeindruckend, das Ergebnis mehr als eindeutig.

Ferrari, bitte baut dieses Auto!

Satte 71 Prozent sprachen sich dafür aus, dass Ferrari es nicht beim Concept Car belassen, sondern diesen Boliden schnellstmöglich konstruieren sollte. Weiteren vier Prozent sagte vor allem die schlichte Gestaltung der Flügel zu. Somit sprechen sich insgesamt drei Viertel aller Umfrage-Teilnehmer klar für die Vision der Scuderia aus.

Dennoch gab es auch weniger euphorische Stimmen. Zehn Prozent halten den Vorschlag aus Maranello für einen Affront und antworteten mit "Schlimm! Bloß nicht". Weiteren acht Prozent sagte die Vision zumindest teilweise zu - "geht so". Vielfältiger fallen indessen die User-Kommentare unter dem Artikel aus. Von "grausam" bis "wie geil ist das denn" ist alles mit dabei.

Bleiben noch sieben Prozent übrig - das sind diejenigen User, die eine Rückkehr kernig klingender Motoren als viel wichtiger erachten, als abenteuerlich-innovative Chassis-Lösungen.

Das Concept Car erinnert nur noch rudimentär an aktuelle Boliden, Foto: Ferrari
Das Concept Car erinnert nur noch rudimentär an aktuelle Boliden, Foto: Ferrari

F1-Kommission beerdigt alle Träume - vorerst

Nichts von beidem werden die Fans und Leser jedoch vor 2017 erleben. Die F1-Kommission sprach sich am Dienstagnachmittag klar gegen derart gravierende Änderungen im technischen Reglement der Saison 2016 aus. Damit kann es frühestens in zwei Jahren zu einer Revolution kommen.

Ach ja: Noch eine Reaktion gab es übrigens - von Red Bull. Der Ferrari-Konkurrent ließ es sich nicht nehmen, kurzerhand ein Foto des hauseigenen Concept Cars X2014, bekannt aus dem Spiel Grans Turismo 6, zu twittern - mit dem Vermerk man sei eben noch immer schneller als die Scuderia.